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Balda AG verdoppelt Dividende

Handyausrüster zahlt nun 0,20 Euro

Von Edgar Fels
Bad Oeynhausen/Bielefeld (WB). Der Vorstand des Handyherstellers Balda aus Bad Oeynhausen hatte gestern allen Grund, mit stolz geschwellter Brust vor die gut 1000 Aktionäre zu treten, die zur 6. Hauptversammlung in die Bielefelder Stadthalle gekommen waren.
Balda-Vorstandsvorsitzender Joachim Gut.
2004 hat das börsennotierte Unternehmen sein bisher bestes Ergebnis erzielt. Dennoch gab es auch kritische Stimmen.
Die Sorge einiger Aktionäre, dass die Krise der Handysparte bei Siemens auch Balda (als Zulieferer von Handyschalen für Siemens) in Bedrängnis bringen könnte, versuchte Vorstandsvorsitzender Joachim Gut zu zerstreuen. »Wir gehen von einer geringen Auswirkung aus.« Man solle das Thema nicht dramatisieren, sagte Gut weiter. »Wir arbeiten mit allen großen Herstellern zusammen.« Dazu gehörten unter anderem Sony-Ericsson und Nokia.
An dem Rekord-Jahresüberschuss aus dem Jahr 2004 in Höhe von 28 Millionen Euro - das entspricht einer Steigerung gegenüber 2003 von 142 Prozent - werden auch die Aktionäre beteiligt. Die Hauptversammlung beschloss, die Dividende von 0,10 auf 0,20 Cent je Aktie zu verdoppeln. Damit bleibt Balda bei der Strategie, höchstens etwa ein Drittel des Konzerngewinns - hier etwa 8,0 Millionen Euro - an die Anteilseigner auszuschütten.
Diese Dividendenpolitik kritisierte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS). »20 Cent sind nicht sehr viel.« Ein Aktionär aus Bünde witzelte über den seiner Ansicht nach deutlich zu geringen Dividendenbetrag: »Die 20 Cent ist nur der Bratenduft, der bei uns Aktionären ankommt - der Braten steht woanders.« Einfluss auf die Abstimmung hatte die Kritik nicht.
Vorstand Gut kündigte an, 2005 vor allem das Auslandsgeschäft zu stärken. Neben den wichtigen Standorten in China und Brasilien will Balda je etwa zehn Millionen Euro in neue Standorte in Mexiko und Indien investieren, sagte Gut. 75 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete der Handyausrüster 2004 in Europa, 22 Prozent (2003: 10 Prozent) in Asien und 2,7 Prozent in Südamerika. »China verfügt über großes Wachstumspotenzial und ist für Balda ein wichtiges Standbein«, betonte Gut. Auch in den Gesellschaften in Malaysia und Brasilien erwarte Balda Wachstum, ebenso in Ungarn. Der Konzern beschäftigt 5725 Mitarbeiter.

Artikel vom 29.04.2005