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Die Macht des letzten Teils

Science-Fiction-Fans in aller Welt warten auf »Die Rache der Sith«

Von Jürgen Vahle
Bielefeld (WB). »Hast du das gehört? Die haben den Hauptreaktor getroffen!« Mit diesen Sätzen des Roboters C-3PO begann 1977 eine der berühmtesten Filmserien: »Star Wars - Krieg der Sterne«. Die Weltraumsage wurde praktisch über Nacht Teil des Weltkulturerbes. Heute, 27 Jahre später, fiebern die Fans des Genres dem mittlerweile sechsten Teil entgegen.

Am Donnerstag, 19. Mai, wird mit »Die Rache der Sith« in den Kinos das vorerst letzte Kapitel über die Abenteuer der Jedi-Ritter aufgeschlagen. Es wird der dunkelste und brutalste Teil werden, soviel steht fest.
Erzählt wird, wie sich der junge, aufstrebende Jedi-Ritter Anakin Skywalker in den finsteren Lord Darth Vader verwandelt. Mit »Die Rache der Sith« schließt Star-Wars-Erfinder, -Regisseur und -Drehbuchschreiber George Lucas die Lücke im Handlungsfaden. Bekanntlich drehte er 1977 zunächst Teil vier der insgesamt auf neun Filme angelegten Reihe. Nach »Neue Hoffnung«, »Das Imperium schlägt zurück« und »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« gab es eine 16-jährige Pause.
Bis dato hatte George Lukas berichtet, wie sich der junge Luke Skywalker zu einem Jedi-Ritter entwickelt und gemeinsam mit seiner Schwester Leia die Menschheit von dem Joch des Imperiums, von dem fiesen Darth Vader und vom mächtigen Imperator befreit.
Mit »Die dunkle Bedrohung« begann der Regisseur 1999, die Vorgeschichte zu erzählen. 2002 spann er die Handlung in »Angriff der Klonkrieger« weiter. Obi-Wan Kenobi, zentrale Figur der beiden Trilogien, entdeckt auf dem Wüstenplaneten den neunjährigen Anakin Skywalker. Ein aufgeweckter Junge, der die Macht in sich trägt. Diese göttliche Begabung versetzt Auserwählte unter anderem in die Lage, Dinge zu erkennen, bevor sie geschehen. Alle Jedi-Ritter, Beschützer der Republik, tragen diese Macht in sich. Anakin wird nach langem Ringen vom Orden der Jedi-Ritter aufgenommen und ausgebildet.
Doch es gibt noch eine andere Seite der Macht, diejenige, die dem Bösen dient, die von finsteren Gestalten wie Darth Maul, Darth Sidious und dem Imperator genutzt wird. In »Die Rache der Sith« wird nun beschrieben, wie Anakin dieser dunklen Seite der Macht und dem Imperator verfällt. Auch in Angst, seine hoch schwangere Frau Padme zu verlieren, wechselt er die Seiten - und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Anakin wird zu Darth Vader und ist in dem neuen Streifen maßgeblich dafür verantwortlich, dass fast der gesamte Orden der Jedi-Ritter ausgelöscht wird. Einzig Obi-Wan Kenobi und Yoda überleben und werden die Garanten dafür, dass das Gute viel später (oder früher) in »Rückkehr der Jedi-Ritter« bekanntlich doch noch siegt.
Mit »Star Wars« ist George Lucas ein Meilenstein in der Science-Fiction-Welt gelungen. Die Mischung aus Märchen-, Western-, Ritter- und Weltraumfilm, gepaart mit jeder Menge Mystik und Kriegshandlungen, war seiner Zeit völlig neu. Lucas wurde vor allem aufgrund der Tatsache, dass er die Merchandising-Rechte behielt, zum Multi-Millionär. Mit dem Label »Star Wars« gibt es heute neben Büchern, Comics und Spielzeug jede Menge Computer- und Konsolenspiele. George Lucas kassiert bei allem mit.
Mittelfristig will der Regisseur »Star Wars« weiter fortsetzen. An drei weitere Teile, die sich an die »Rückkehr der Jedi-Ritter« anschließen sollen, wird gedacht. Angekündigt ist eine Fernsehserie, die 2006 in den USA gesendet werden soll. Die Folgen, deren Inhalt noch nicht bekannt ist, sollen zeitlich zwischen den Episoden drei und vier angesiedelt sein.
Doch zunächst sind die Fans gespannt, wie George Lucas mit dem neuesten Streifen »Die Rache der Sith« die Lücke zwischen den beiden Filmtrilogien geschlossen hat. Auch wenn die Einzelheiten des SkywalkerĂ•schen Schicksals erst auf der Leinwand gewahr werden: Antony Daniels, Darsteller des C-3PO und einziger Schauspieler, der bei allen sechs Teilen dabei war, wird das letzte Wort haben. Ob er sich - wie schon 1977 - über einen zerstörten Hauptreaktor beklagt, wird sich zeigen.

Artikel vom 07.05.2005