30.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Großes Ausdrucksspektrum
stellt eine Bereicherung dar

Theaterfestival »HeimSpiel« mit behinderten Menschen

Bielefeld (uj). »Wenn Menschen mit Behinderung für ihre Mitmenschen Theater spielen, wird dies leicht als pädagogisch sinnvolle und unterstützenswerte Maßnahme eingeordnet«, so Wolfgang Braun vom Aktionskreis behinderter Menschen. Genau das Gegenteil ist indes der Fall, wenn beim ersten Theaterfestival »HeimSpiel« Menschen mit und ohne Handicap Theater spielen.

Vom 1. bis 7. Mai zeigen vier Theatergruppen ihre Produktionen im Theaterlabor. Beteiligt sind das Schwarzlichttheater der Schule Am Möllerstift, das Volxtheater der Theaterwerkstatt Bethel, die Theatergruppe Götterspeise des Forums für Kreativität und Kommunikation sowie das Articus-Maskentheaterprojekt im Verein Musicus. Zum Teil integrativ arbeitend, tritt man mit dem Anspruch an, professionelles Theater zu machen. Nicht ein Mangel, so Matthias Gräßlin von der Theaterwerkstatt, liege vor, wenn Menschen mit Behinderung Theater machten, sondern eine große Bereicherung, hervorgerufen durch das große Spektrum unterschiedlicher Menschen, Hindergründe und Erfahrungen. Eine Aussage, die einhellig von den weiteren Theater- und Gruppenleitern bestätigt wird. Und Diemut Döninghaus betont ausdrücklich, dass man Theaterspielen nicht als Therapie verstanden wissen wolle, sondern als Leistung.
Das Schwarzlichttheater zeigt am Sonntag, 1. Mai, zwei Produktionen aus den Schwarzlichttheaterwochen der Schule. »Für wie wir -Êwas zählt sind Taten« und »Einmal um die Welt«. Mit »Metamorphosen« begibt sich das Volxtheater am Dienstag, 3. Mai, auf die Spuren des Ovid. »Kleine Welten -ÊGroße Welten« spielt die Gruppe »Götterspeise« am Donnerstag, 5. Mai. Und den Abschluss macht Articus mit »ZwischenWelten« am Donnerstag, 7. Mai. Sämtliche Aufführungen beginnen um 20 Uhr.
Sämtliche Akteure erhalten als Andenken eine aus Sperrholz gefertigte Skulptur - eine Ansicht der Sparrenburg -, die in den Werkstätten des Möllerstifts hergestellt wurde.

Artikel vom 30.04.2005