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72 Millionen Euro gehen ans Rathaus

Stadtwerke blicken auf erfolgreiches Jahr 2004 zurück

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Mit einem Bilanzgewinn von 24,9 Millionen Euro (Vorjahr: 16,8 Millionen) schlossen die Stadtwerke Bielefeld das Jahr 2004 ab. Die Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann und Friedhelm Rieke sprachen gestern bei der Vorstellung des Jahresergebnisses von einem erfolgreichen Geschäftsjahr für die gesamte Unternehmensgruppe.

Dieser Erfolg, das weiß Brinkmann nur zu gut aus seiner Zeit als Vorsitzender des städtischen Finanzausschusses, ist auch ein Segen für die chronisch leere Stadtkasse. Um 71 Millionen Euro könnten die Stadtwerke den städtischen Haushalt entlasten, noch einmal neun Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.
Die Summe setzt sich zusammen aus dem anteiligen, 2004 wegen der Auflösung von Rückstellungen besonders hohen Bilanzgewinn von 12,5 Millionen Euro und einer einmaligen Sonderausschüttung zur Sanierung der Bielefelder Schulen in Höhe von 4,5 Millionen. Hinzu kommen die Konzessionsabgabe von 21,7 Millionen und 19,9 Millionen Abdeckung des Verkehrsverlustes sowie 12,2 Millionen Euro Gewerbesteuer. »Gerade bei der Gewerbesteuer rangieren wir an sehr bedeutender Stelle«, betonte Brinkmann.
Rieke betonte noch einmal, dass es beim Strom in diesem Jahr keine Preiserhöhungen geben werde. Für das erste Halbjahr gelte dieses auch beim Gas. Es könne aber keine Garantie für den Rest des Jahres gegeben werden, zumal der Erdgasbezug für die Stadtwerke zum 1. April wieder teurer geworden sei.
Mit ihren Investitionen hätten die Stadtwerke vor allem auch die heimische Wirtschaft gefördert. 2004 investierte das Unternehmen 100 Millionen Euro. »Eine Rekordsumme.« Die größte Einzelinvestition war der Bau eines neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks auf dem Gelände von Mitsubishi HiTec Paper in Hillegossen für rund 34 Millionen.
Die dicksten Zuwächse bescherte das Stromgeschäft den Stadtwerken, erläuterte Friedhelm Rieke. Der Absatz konnte um zehn Prozent gesteigert werden. Der Absatz außerhalb Bielefelds beträgt mittlerweile 43 Prozent. Aber auch in der Stadt konnte ein Großkunde zurück gewonnen werden: Die Universität wird ihren Strom künftig wieder bei den Stadtwerken beziehen. Bei den Haushaltskunden gab es einen leichten Rückgang der Abgabemenge um 0,3 Prozent. Mit 1,7 Prozent liegt der Anteil der Anbieterwechsler bei den Privatkunden deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In der Sparte Fernwärme wurde die Firma Schüco als Großkunde akquiriert.Wirtschaft

Artikel vom 29.04.2005