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Kommentar
Teutoburger Wald-Netz

Transnet mit Verspätung


Die Deutsche Bahn rollt bei zahlreichen Ausschreibungen im Schienenpersonen-Nahverkehr immer wieder auf das Abstellgleis. Verkehrsverbünde, wie in Ostwestfalen-Lippe, schalten die Signale für private Eisenbahnunternehmen verstärkt auf Grün.
Bei der Ausschreibung des sogenannten Teuto-Netzes, das fünf Nahverkehrs-Verbindungen umfasst, hatte die Deutsche Bahn bereits 2004 mit dem Prellbock gedroht. Die gesamte Ausschreibung sollte vor die Wand fahren, da Private Dumpinglöhne zahlen. Es werde gegen die Tariftreue verstoßen, hieß es. Doch kurz vor dem Gerichtstermin am 15. Dezember zog die Bahn die Notbremse und ließ die Vergabe an die neue Westfalenbahn passieren.
Mehr als vier Monate später will die Gewerkschaft Transnet den Fahrplan erneut ändern, erhebt die gleichen Vorwürfe und bittet Wirtschaftsminister Harald Schartau um Ticket-, sprich Aktenkontrolle. Die Gewerkschaft ist mit großer Verspätung auf den Zug gesprungen. Schwarzfahrer-Aktionismus oder berechtigter Kampf um 300 Bahn-Arbeitsplätze. Jetzt muss unverzüglich und endgültig geklärt werden, ob der im Dezember 2007 geplante Fahrplanwechsel im Teuto-Netz rechtens ist. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 30.04.2005