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Mourinho schon im Finale

Novum: Champions-Sieger Liverpool nur im Uefa-Cup

London (dpa). Chelseas Trainer José Mourinho steht mit seiner Meinung wieder mal allein: Das 0:0 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Liverpool sei »ein sehr gutes Ergebnis für uns. Ich bin absolut überzeugt, dass wir ins Finale einziehen«.

Die britische Presse sieht das anders. »Liverpool hat den Vorteil«, schrieb die »Daily Mail«. Allerdings droht dem englischen Rekordmeister ein Novum: Selbst bei einem Titelgewinn hat Liverpool nächste Saison keinen Platz in der europäischen Meisterliga sicher. Nach derzeitigem Stand müssten die »Roten« im UEFA-Cup starten. Der Englische Fußballverband (FA) beschäftigte sich sofort in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Fall.
Nach der glänzenden Ausgangsposition wird immer wahrscheinlicher, was bislang in England als undenkbar galt: Dass der Champions-League-Sieger in der nationalen Liga nicht unter die ersten Vier kommt. Denn Liverpool hat in der Premier League nur noch theoretische Möglichkeiten auf den vierten Rang, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt. Den belegt ausgerechnet Stadtrivale FC Everton, was die Brisanz erhöht.
Seit der Titelverteidiger nicht mehr automatisch qualifiziert ist, hat es die Europäische Fußball- Union (UEFA) den nationalen Verbänden überlassen, wer in solch einem Fall den begehrten Startplatz erhält. Die Premier League hat klargemacht: Der Liga-Vierte und nicht der Titelverteidiger. Die FA bat die UEFA um eine »Lex Liverpool«, einen fünften Champions-League-Platz. Vergeblich.

Artikel vom 29.04.2005