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Schock vor
dem Schlager

Paderborn: Tomoski fällt aus

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Der Schock vor dem Schlager am heutigen Samstag (14 Uhr, Hermann Löns-Stadion) gegen den VfB Lübeck sitzt tief: Für SC Paderborns Mittelfeldspieler Borislav Tomoski ist die Saison höchstwahrscheinlich gelaufen. Es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss. Tomoski würde dann ein halbes Jahr ausfallen.

Der ballsichere Mazedonier war bereits beim Training am Dienstag mit seinem Teamkollegen Dominic Peitz zusammen geprallt. Das rechte Knie schwoll zwar sofort an, doch der 34-Jährige hatte die Einheit zunächst noch beendet. Mit Verdacht auf eine starke Knieprellung und einen Bluterguss hatte Tomoski erst am Freitagvormittag einen Arzt konsultiert. Der diagnostizierte die schlimmste aller Knieverletzungen. Eine ganz kleine Hoffnung bleibt aber noch. Am Montag wird eine Athroskopie endgültige Klarheit bringen.
Markus Krösche (Zerrung) meldete sich wieder fit, Bernd Eigner (Adduktoren) und Alessandro Da Silva (fünfte Gelbe Karte) komplettieren aber das fehlende Trio. Auf einen vierten Spieler verzichtet Pavel Dotchev vor dem Gipfeltreffen der dritten Liga freiwillig: Thorsten Becker. Neben Kapitän Alexander Löbe mit bislang 30 Einsätzen der »Dauerbrenner« im Team, muss »Totze« seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite für Stephan Maaß räumen. »Das ist keine Entscheidung gegen Thorsten sondern eine für Stephan«, begründet der Trainer den Tausch. Maaß, neben Innenverteidiger Miodrag Latinovic der einzige Linksfuß im Paderborner Kader, zeigte zuletzt ansteigende Form und war auch bei Standards (Freistöße, Eckbälle) gefährlichster SCPer. Dotchev nannte noch einen dritten Grund für den Wechsel. Der Bulgare erhofft sich deutlich mehr Kreativität auf der zuletzt gerade offensiv schwächelnden linken Seite.
Für Kreativität, Torgefahr und gefährliche Flankenläufe steht auf der rechten Außenbahn Daniel Cartus. Der 26-Jährige präsentierte sich am Freitag im Abschlusstraining deutlich stärker als zuletzt und wird nach Suspendierung, Verletzung und einem Kurzeinsatz in Düsseldorf wieder in die Start-Elf rücken. »Es wird Zeit, die Pause war lang genug«, kommentierte »Carte« sein Comeback.
Ein Spitzenspiel erfordert auch im Vorfeld besondere Maßnahmen. Das gilt zumindest für den SC Paderborn 07. Da schritt am Freitagnachmittag sogar der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk auf den Trainingsplatz, richtete ein paar Worte an die Mannschaft und machte den Spielern noch einmal deutlich, dass der SCP in Liga drei der Maßstab gewesen sei, nach dem sich alle anderen Klubs gerichtet hätten. Rybarczyk wörtlich: »Da wollen wir am Samstag auch wieder hinkommen.«
Ungewöhnliche Maßnahmen vor einem großen Spiel - das gilt nicht für den seit neun Spielen ungeschlagenen Tabellenführer VfB Lübeck. Der Kader um Trainer Stefan Böger traf sich heute um 8 Uhr am Stadion Lohmühle und machte sich im Mannschaftsbus auf den 380 Kilometer langen Weg.

Artikel vom 30.04.2005