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»Das macht neue
Fälle möglich«

Kai Lentrodt verstärkt ZDF-»Team«

ZDF, Samstag, 20.15 Uhr: Am Anfang war noch Spott: »Starke Sprüche ergeben noch kein starkes Team«, hieß es vor elf Jahren in einer Kritik, als ein erstes Mal die unterkühlte Maja Maranow und der mit der berlinerischen Kodderschnauze ausgestattete Florian Martens auf Verbrecherjagd gingen und sich zwischendurch herzlich-schnoddrig nach Kräften stritten.
Otto und Verena mit Ben Kolberg: (v.li.) Florian Martens, Kai Lentrodt, Maja Maranow. Foto: ZDF

»Spaß und Spannung« hieß die Krimi-Philosophie, und elf Jahre weiter scheint sie das Publikum noch immer zu schätzen. Sogar in wachsendem Maße: Allein die am 26. Februar ausgestrahlte 29. Folge mit Klaus J. Behrendt als selbst ernanntem Rächer aller sozial Ausgegrenzten brachte es auf einen Marktanteil von 19,5 Prozent, den höchsten, den die Reihe jemals hatte.
Entsprechend gut gelaunt geht es jetzt in die 30. Folge um einen rätselhaften Prostituiertenmord, zumal sich Seriennachwuchs eingestellt hat. Nun ist nicht mehr Leonard Lansink der Schreibtischtäter Georg Scholz. Dort nimmt ein junger Mann aus Düsseldorf Platz: Ben Kolberg, Weintrinker und Computer-Freak, der Mann fürs Feine, der vor allem Hirn und Technik strapaziert.
»Das macht ganz neue Fälle möglich«, meint sein Darsteller Kai Lentrodt. »Der Kolberg löst Fälle auf eine Weise, die den anderen bisher verschlossen blieb.« 1969 in Hamburg geboren und dort zur Schauspielschule gegangen, zwischendurch Wahl-Düsseldorfer wie der Ben und inzwischen Berliner, hat er inzwischen in Serien von »Ein flotter Dreier« bis zu »Berlin, Berlin« mitgemacht und kennt keine Scheu vor Abstempelung: »Ich mache genug anderes, zum Beispiel die im Herbst startende Sat1-Serie »Liebesleben«.
Im »Starken Team« fühlte er sich als Kollege von Anfang an akzeptiert und nicht als misstrauisch beäugter Exot, wie es anfangs noch sein Ben ist, dessen leicht hochnäsige Attitüde besonders Florian Martens als Urberliner Otto mit einiger Skepsis betrachtet: »Ich habe mich ja nicht in dieses Team gedrängt, sondern man wollte mich«, sagt er. »So sind wir uns in gleicher Augenhöhe begegnet. Und kleine neckische Kollegenspielchen werden mit einem nur gemacht, wenn man da mitspielt.« So sind reibungslos auch die nächsten Folgen mit ihm abgedreht.

Artikel vom 30.04.2005