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Meisterfrage von der DVD
Quizspiel-Klassiker Trivial Pursuit entwickelt sich mit neuem Medium weiter
»Pisa« und Günter Jauch waren noch kein Thema, da hat »Trivial Pursuit« bereits allabendlich in den Wohnzimmern die Wissenslücken der Deutschen schonungslos aufgedeckt. Jetzt gibt es den Quizspiel-Klassiker in einer völlig neuen Fassung - mit DVD-Unterstützung.
Versuche, Video oder DVD mit dem Brettspiel zu verbinden, gab es schon mehrere. Meistens wirkte es gekünstelt, brachte nicht wirklich einen spielerischen Zugewinn. Anders bei dem neuen Trivial Pursuit. Nicht von ungefähr wurde die Spielidee in Nürnberg zu Beginn der diesjährigen Spielwarenmesse mit dem »Toy Innovation Award« in der Kategorie »Trend« ausgezeichnet.
Dabei erweckt das Spielbrett noch ganz den Eindruck, als handele es sich um »normales« Trivial Pursuit. Auch bei den Frage-/Antwortkarten ist nur die Auswahl der Themen ungewöhnlich. Statt Geographie, Geschichte und Kultur wird das Wissen zu Personen und Ereignissen aus den Bereichen Film, Fernsehen, Musik, Lifestyle, Klatsch & Tratsch sowie Sport und Spiele abgefragt.
Diese Auswahl ist vernünftigerweise den zusätzlichen Möglichkeiten geschuldet, die die DVD dem Spiel eröffnet. Dazu zählen vor allem die Verwendung von Fernsehszenen, Musikvideos und von Ausschnitten aus Kinofilmen.
Die junge Frau auf dem Foto ist tiefblond, die dazu gehörige Frage für Jüngere einfach: Wen habe ich vier Jahre lang in »GZSZ« gespielt? Vier Namen stehen zur Auswahl. Der richtige: Maria Balzer.
Bei der nächsten »Meisterfrage« flimmern zwei Kuss-Szenen aus »Verbotene Liebe« über den Bildschirm. Die Frage klingt im Vergleich prosaisch: Wie heißt das Bistro von Charly? Diesmal gibt es keine Auswahlhilfe für die richtige Antwort: Schneiders. Der nächste Klick. Wann wurde Jon Bon Jovi gegründet? 1953. Dann ein Song von Peter Gabriel: Welcher Hit setzte als Videoclip den ersten Supermaßstab für das MTV-Zeitalter? »Sledgehammer« lautet die richtige Antwort. Statt Popmusik werden auch mal die Klingeltöne eines Handys abgespielt und erfragt.
Ungewohnt für Trivial-Pursuit-Spieler sind Fragen, bei denen die Titelseite einer Zeitung gezeigt wird. Allerdings sind ein oder zwei Worte verdeckt. Aufgabe dessen, dem die Meisterfrage gestellt wird, ist es, die fehlenden Worte zu ergänzen.
Auch das »Starpuzzle« nutzt die technische Möglichkeit von DVD und Bildschirm. Wie Anno dazumal bei »Dalli Klick« werden nacheinander sechs Ausschnitte eines Star-Fotos sichtbar. Haben Sie das Konterfei von Till Schweiger erkannt? Dann haben Sie wieder eine Meisterfrage gelöst.
Neu ist übrigens, dass bei der entscheidenden Frage auf den Eckfeldern derjenige, der glaubt, die gegebene Antwort wäre falsch, den Mitspieler herausfordern darf. Hat er Recht, bekommt er die Wissensecke.
Das DVD-Trivial Pursuit (Preis: 50 bis 55 Euro) ist in Einzelheiten sicher noch verbesserbar. So wäre es schön, wenn eine Melodie oder eine Filmszene wiederholt werden könnte. Doch davon abgesehen ist es Parker diesmal wirklich gelungen, ein Spiel nicht einfach auf ein anderes Medium zu übertragen, sondern mit dem Medium weiter zu entwickeln. So darf man auf viele weitere Ausgaben dieses Quizspiels hoffen. Bernhard Hertlein

Artikel vom 14.05.2005