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»Auszeit vom Alltag«
gemeinsam genießen

AWO-Seniorenclub Altenhagen besteht seit 35 Jahren

Von Elke Wemhöner
Altenhagen (WB). Die gedeckten Tische festlich in blau-gelb dekoriert, der Kuchen appetitlich angerichtet, die Kaffeemaschinen startklar. Alles bereit für das Treffen des AWO-Seniorenclubs Altenhagen, der alle 14 Tage in der Tagesstätte an der Milser Straße zusammen kommt. Und das ist das Verdienst eines sechsköpfigen Helferkreises um Leiterin Erika Dux. »Heute erwarten wir 90 Leute, und wir begehen das 35-jährige Bestehen des Clubs.«

Gewiss, 35 Jahre ist kein Jubiläum, wie es gewöhnlich nach 25 oder 50 Jahren gefeiert wird. Aber Erika Dux und ihr Team halten es mit dem Motto »Man soll die Feste feiern, wie sie fallen«. Das beweist der Club immer dann, wenn Mitglieder die Goldene, Diamantene oder auch Eiserne Hochzeit begehen. Und ein weiterer Grundsatz ist, die Clubtreffen zu angenehmen, entspannten Nachmittagen zu machen.
Deshalb beginnen die Vorbereitungen bereits vor zwölf Uhr Mittags. Und längst, bevor die ersten Mitglieder am frühen Nachmittag um die Ecke schauen, ist alles gerichtet und die Helferinnen erwarten entspannt den Ansturm. »Wir benutzen immer frische Blumen für die Tischdekoration«, nickt Erika Dux, während ihr Blick über die langen Tische geht. In Gedanken geht sie das Programm durch, das einige Höhepunkte hat. Beispielsweise das Dankeschön an die sechs Helferinnen - natürlich mit einem leuchtenden Blumengruß. Allen voran wird Ursel Barsch geehrt, die bereits seit 35 Jahren jeden zweiten Donnerstag im Monat mit anpackt.
Es war Ernst Dux, der die damals 35-jährige zweifache Mutter um Hilfe bat. Denn er hatte gemeinsam mit Hermann Westerwelle und 40 AWO-Mitgliedern den Seniorenclub 1969 ins Leben gerufen. Seine Idee traf ins Schwarze und lockte immer mehr Teilnehmer an. Als Ernst Dux 1976 starb, war der Club auf 90 Mitglieder angewachsen.
Ganz in seinem Sinne führte Schwiegertochter Erika Dux den beliebten Kreis fort. Als sie im Januar 1977 zur neuen Clubleiterin gewählt wurde, war sie erst 38 Jahre alt und damit die jüngste Clubleiterin im AWO-Kreisverband.
Nicht nur in Ursel Barsch hat Erika Dux eine verlässliche Unterstützung. Wer einmal hochrechnet, wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit im Einsatz der Helferinnen stecken, kommt auf beachtlich Zahlen Bei Ursel Barsch sind es schätzungsweise 4200 Stunden; sechs pro Clubtreffen. Aber auch das Engagement der anderen Helferinnen ist unverzichtbar. Hilde Schlinkheider ist bereits seit 23 Jahren dabei, Inge Blumenhoven seit 22 Jahren. Renate Heibrock, Karin Bohnenkamp und Brigitte Stanneck sind seit sechs Jahren regelmäßig zur Stelle.
Und auch sie freuen sich - nachdem alle versorgt sind - über einen Klönschnack, über kleine Unterhaltungseinlagen und Überraschungen. Beim jüngsten Clubtreffen war es ein Saxophon-Quartett, das die Zuhörer im Saal erfreute. »Wir bieten immer etwas Nettes«, betont Erika Dux und lacht. Der AWO-Clubnachmittag ist eine kleine Auszeit vom Alltag - die wirklich alle genießen. Auch wenn sie noch keine 91 Jahre junge sind, wie das älteste Mitglied.

Artikel vom 03.05.2005