28.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Andreas Jäger
Dachdeckermeister

»Jammern tun andere genug. Doch das bringt uns nicht vorwärts.« Das sagt Andreas Jäger (30). Er krempelte, als es bei seinem früheren Arbeitgeber nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte, die Ärmel hoch - und machte sich als Dachdeckermeister selbstständig. Seit März ist sein Wohnsitz an der Senner Heidestraße auch sein Firmensitz.
Den Beruf hat der Familienvater - Tochter Tabea ist drei Monate alt - von der Pike auf gelernt. 1992 nach einer Lehrzeit von zweieinhalb Jahren erhielt er den Gesellenbrief, arbeitete in einem Bielefelder Dachdeckerberuf, wo er es zum Vorarbeiter brachte.
»Doch mein Ziel war von Anfang an die Selbstständigkeit«, sagt er. Und weil das ohne Meisterbrief nicht geht, absolvierte er in Vollzeitschule von 2002 bis 2003 die Meisterausbildung im sauerländischen Eslohe. Danach heuerte er bei einem anderen Betrieb an, dem er bis zu seinem Ausscheiden angehörte. Nun ist er selbstständig und beschäftigt selbst zwei Mitarbeiter. Und seine Frau Sandra (26) führt die Bücher. Angst vor der Selbstständigkeit hat er nicht, weiß aber, dass es nicht leicht wird, er sich durchbeißen muss. Doch wie gesagt: »Jammern bringt uns nicht weiter.«
Zudem ist der 30-jährige, der bereits auf eine zwölfjährige Berufserfahrung als Geselle und eineinhalb Jahr als Meister zurückblicken kann und dabei vielerlei Erfahrungen sammelte, fest davon überzeugt, dass das Handwerk selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer noch einen »goldenen Boden« hat. Zumal in seinem Gewerbe - anders als in vielen anderen Handwerksberufen - noch immer der Meisterbrief Grundlage der Selbstständigkeit sein muss.
Seinen Kunden bietet er das volle Programm: Steil- und Flachdächer, alle Klempnerarbeiten am Bau und natürlich auch Holz- und Innenausbau. Auf der Grundlage modernster Technik. Und aus diesem Wissen heraus warnt er auch nachdrücklich vor jenen Kolonnen, die plötzlich am Gartenzaun stehen und ihre Arbeit anbieten. Da sollte jeder größte Vorsicht walten lassen und Informationen bei der Handwerkskammer einholen. Besser noch: einem heimischen Dachdecker vertrauen. Einem wie Andreas Jäger.Paul Siegfried Schulz

Artikel vom 28.04.2005