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Die Favoriten
hatten viel Mühe

Auftakt der 69. Eishockey-WM

Wien (dpa). Die Favoriten hatten zum Auftakt der 69. Eishockey-Weltmeisterschaft mächtig zu knabbern, die vermeintlich Kleinen erwiesen sich als harte Brocken. So schöpft Gastgeber Österreich nach dem 2:4 gegen Russland Hoffnung, dass der Klassenerhalt trotz Personalsorgen gelingen kann.

»Sensation verpasst - aber so ist Abstieg kein Thema«, titelte die »Kronen-Zeitung«. Der Wiener »Kurier am Sonntag« sprach von einer »Niederlage, die Mut macht«.
Bis zur 57. Minute hatten die Gastgeber in der Stadthalle das 2:2 gehalten. Teamchef Herbert Pöck trauerte dem verloren Punkt vor dem Schlüsselspiel gegen Weißrussland an diesem Montag nicht lange nach: »Es bleibt die gleiche Ausgangslage«, sagte Pöck. Aufsteiger Weißrussland fehlten beim 1:2 gegen die Slowakei nur drei Minuten zum Unentschieden. Die ersten drei Teams jeder Gruppe erreichen die Zwischenrunde, die vier Letzten spielen zwei Absteiger aus.
Trotz sommerlicher Außentemperaturen hielt das WM-Eis. Laut Pöck wurde es zwar schon nach zehn Minuten holprig, doch dies sei bei jeder WM so. Russlands Kapitän Alexej Kowalew, der das 3:2 schoss, klagte über die schlechte Luft in der Halle, Bundestrainer Greg Poss fand es sehr warm. Der »Kurier am Sonntag« bemängelte die Baustellen rings um die WM-Arenen: »Im Vergleich zu diesen Szenarien glichen die Olympischen Baustellen-Spiele von Athen einer Gartenmesse.«
In der Innsbrucker Halle schoss Rick Nash am Samstag drei Tore beim mühsamen 6:4-Erfolg von Titelverteidiger Kanada über den letztjährigen Viertelfinalisten Lettland. »Wir hatten ein paar Probleme in der Defensive«, räumte Nash ein. Finnland musste beim 2:1 über Dänemark nach dem späten Gegentor in der Schlussminute noch zittern.
Nicht mehr bangen muss die deutsche Mannschaft um Jochen Hecht, der nach seiner Bänderdehnung im Arm für die Auftaktpartie gegen Kasachstan eine Spezialmanschette erhielt. Obwohl er noch nach dem Abschlusstraining betonte, dass er nicht so hart wie sonst schießen kann, will sich Hecht durchbeißen. »Das zeigt seinen Charakter«, lobte Poss, der angesichts der Ausfälle die Übernahme einer Führungsrolle durch den 27-Jährigen erwartet. Poss setzt auf Hecht: »Er spielt als Schütze und Vorbereiter in meinen Planungen bei dieser Weltmeisterschaft eine ganz wichtige Rolle.«
1. Vorrunden-Spieltag Gruppe A: Russland - Österreich 4:2, Slowakein - Weißrussland 2:1
Gruppe B: Lettland - Kanada 4:6, USA - Slowenien 7:0
Gruppe C: Finnland - Dänemark 2:1, Ukraine - Schweden
Gruppe D: Schweiz - Tschechien 1:3, Deutschland - Kasachstan

Artikel vom 02.05.2005