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Häkkinen fährt
auf das Podest

Tourenwagen: Mercedes-Stern strahlt

Klettwitz (dpa). Mercedes fährt beim Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) weiterhin wie von einem anderen Stern. Gary Paffett gewann den zweiten Saisonlauf auf dem EuroSpeedway Lausitz bei Klettwitz souverän und nahm damit eindrucksvoll Revanche für seine Disqualifikation im Vorjahr.

»Super, dass ich so früh im Jahr gewonnen habe«, jubelte der Brite. Sein Markenkollege Mika Häkkinen verpasste am Sonntag bei seinem erst zweiten DTM-Start nur wegen eines Missgeschicks beim Boxenstopp den zweiten Platz. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister konnte als Dritter hinter Audi-Konkurrent Tom Kristensen dennoch seinen ersten Podestplatz feiern. »Toll, dass ich schon auf dem Podium stehe«, sagte der Finne.
Paffett übernahm nach seinem insgesamt fünften DTM-Sieg nach zwei von elf Läufen mit 18 Punkten klar die Führung in der Fahrerwertung. Zweiter ist sein Markenkollege Jean Alesi (12) vor dem Audi-Duo Mattias Ekström (9) und Kristensen (8). Häkkinen (7) stieß auf den fünften Rang vor.
Das Rennen auf dem 3,442 Kilometer langen Kurs verlief spannend und abwechslungsreich. Für den ersten Aufreger sorgte Alesi in der 12. von 48 Runden: Der Franzose fuhr nach seinem Boxenstopp einen Mechaniker um, der glücklicherweise unverletzt blieb, und brauste mit der abgerissenen Tankkanne im Einfüllstutzen los. Das Teil flog später weg und wurde dem Franzosen auf der Strecke ins Cockpit gereicht.
Schon im nächsten Umlauf schob der auf Rang vier liegende Titelverteidiger Ekström den Briten Jamie Green unsanft von der Straße. Während der Mercedes-Mann nach diesem Rempler im Kiesbett landete und ausschied, erhielt der schwedische Audi-Pilot eine Zehn-Sekunden-Durchfahrtsstrafe. Trotzdem wurde Ekström noch Vierter.
Häkkinen, der schon mit seinem dritten Startplatz überrascht hatte, sorgte auch beim Rennen für Furore. Der 36-Jährige schob sich nach der ersten Kurve auf Rang zwei vor und übernahm in der 18. Runde die Führung bis zu seinem ersten Boxenstopp. Weil aber die hydraulischen Wagenheber nicht einklappten, hing der Finne mit seinem Mercedes für Sekundenbruchteile in der Luft, ehe er losfahren konnte. »Das hat Mika zwei Plätze gekostet«, sagte Haug. Bei Häkkinen überwog trotz des Pechs die Freude: »Das war ein fantastisches Rennen: Beim zweiten Mal schon auf dem Podest.«
Paffett fuhr ein perfektes Rennen und machte seinem Spitznamen »Mr. Perfect« alle Ehre. Der Vizemeister des Vorjahres verteidigte seine Pole-Position und gab die Spitzenposition nur wegen der unterschiedlichen Boxenstoppstrategien vorübergehend ab. Der 24 Jahre alte Brite gewann vor insgesamt 78 000 Zuschauern am gesamten Rennwochenende nach 165,216 Kilometern locker und souverän in 1:03:21,071 Stunden.

Artikel vom 02.05.2005