28.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Siemens
ohne Handy

Verluste zu hoch


Lissabon (dpa). Nach neuen drastischen Verlusten im Handygeschäft wird sich Siemens voraussichtlich von der Mehrheit an seiner Mobilfunksparte trennen. »Eine Schließung ist vom Tisch«, sagte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld gestern in Lissabon. In einem ersten Schritt werde die kriselnde Handy-Sparte mit ihren etwa 10000 Mitarbeitern ausgegliedert und so für Kooperationen mit externen Partnern geöffnet.
Laut Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger ist es dabei wahrscheinlich, dass Siemens im Rahmen einer Partnerschaft die Mehrheit an der Sparte abgibt. Nach Angaben aus Branchenkreisen steht Siemens in intensiven Verhandlungen unter anderem mit dem Konkurrenten Motorola und dem taiwanesischen Acer-Konzern. Eine Entscheidung soll in Kürze verkündet werden.
Im abgelaufenen Quartal fraßen die Verluste in der Handy-Sparte bei Siemens die Gewinnzuwächse in anderen Geschäftsfeldern auf. Der Konzerngewinn sank um gut drei Prozent auf 781 Millionen Euro. Das operative Ergebnis der Bereiche stieg leicht auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Handy-Sparte machte dabei einen Verlust von 138 Millionen Euro.

Artikel vom 28.04.2005