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Mit O. W. Fischer das Traumpaar

Bundespräsident Horst Köhler: Eine große Schauspielerin von Weltrang

Maria Schell 1994 mit dem 2004 verstorbenen O.W. Fischer und Lilo Pulver. Foto: teutopress
Mit Yul Brynner (links) 1957 in der Romanverfilmung »Die Gebrüder Karamasow«. Foto: dpa

Als Tochter eines Schweizer Schriftstellers und einer österreichischen Schauspielerin wurde Maria Schell am 15. Januar 1926 in Wien geboren. Sie wuchs mit den Geschwistern Maximilian, Immy und Carl auf, von 1938 an in der Schweiz. Der Regisseur Sigfrit Steiner entdeckte sie 1942 für seinen Film »Der Steinbruch«.
Bundespräsident Horst Köhler würdigte Maria Schell gestern als »große Schauspielerin von Weltrang«, namhafte Kollegen betonten ihre Herzlichkeit ohne Allüren. Ihre letzte Ruhe wird sie am Samstag auf dem Friedhof in Preitenegg in einem Grab an der Seite ihrer Mutter finden.
In gemütvollen Rollen und als Charakterdarstellerin wurde sie in den 1950er Jahren zum Star. Ihre größten Erfolge unter ihren mehr als 200 Kino- und Fernsehfilmen:
»Es kommt ein Tag« (1950): An der Seite von Dieter Borsche avanciert sie zum deutschen Publikumsliebling.
»Bis wir uns wiedersehen« (1952): Der erste gemeinsame Leinwandauftritt mit O.W. Fischer. Beide werden danach zu dem Traumpaar des deutschen Nachkriegskinos.
»Die letzte Brücke« (1954): Für ihre Charakterrolle der Kinderärztin in Helmut Käutners Anti-Kriegsfilm wird sie 1954 in Cannes als beste Schauspielerin geehrt.
»Gervaise« (1955): Hauptrolle der Wäscherin in der realistischen Zola-Adaption.
»Die Brüder Karamasow« (1957): Mit der Dostojewski-Verfilmung gelingt ihr an der Seite von Yul Brynner der internationale Durchbruch.
»Der Schinderhannes« (1958): Zuckmayer-Verfil-mung mit Curd Jürgens.
»Wem die Stunde schlägt« (1959): Für die Darstellung der Maria in einer Fernseh-Verfilmung wird sie von Autor Hemingway beglückwünscht.
»Cimarron« (1960): Western mit Glenn Ford als Partner.
»Die Spaziergängerin von Sanssouci« (1982): Im Melodram mit Romy Schneider tritt Schell in einer Nebenrolle auf.
»Der Clan der Anna Voss« (1995): Das Fernsehspiel ist einer ihrer letzten Auftritte.
»Meine Schwester Maria« (2002): Das von ihrem Bruder, Oscar-Preisträger Maximilian Schell zusammengestellte Lebensporträt gilt als bleibendes Denkmal für die nun Verstorbene.

Artikel vom 28.04.2005