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Gelassenheit und Kritik an »Spitzeln«


Bielefeld (hu). »Es lebe das Denunziantentum.« Mit diesen Worten reagierte Petra Minz, Geschäftsführerin des Ringlokschuppens, auf die Pläne der Stadtverwaltung, Mitarbeiter freiwillig als Steuer-Kontrolleure in Diskotheken und bei Partys einzusetzen. In einer ersten spontanen Stellungnahme zeigte sie sich von dem Vorhaben entsetzt. »Ich finde es grundsätzlich verwerflich, so etwas zu machen. Ich zahle ein Vermögen an Vergnügungssteuer und finde es sehr krass, grundsätzlich als Betrügerin hingestellt zu werden. Und ich frage mich, wie man jungen Leute nur auf diese Weise als Spitzel ausbilden kann.«
Sven Janus, Clubmanager der »Nachtarena«, sieht das Vorhaben dagegen »sehr gelassen«. »Kontrollen hat es auch bislang schon immer gegeben. Außerdem ist unser Betrieb viel zu groß, um etwas zu vertuschen.« Er vermutet, dass sich die Kontrollen mehr aus Veranstalter einzelner Feiern konzentrieren könnten.
Um »Schwarzpartys« einzudämmen hält auch Sascha Berg, Geschäftsführer der Veranstaltungs-GmbH des »Café Europa«, verstärkte Kontrollen in Sachen Vergnügungssteuer für sinnvoll. Unsicher ist er allerdings bei der Art der geplanten Kontrollen. »Ob es sinnvoll ist, Stadtmitarbeiter in ihrer Freizeit loszuschicken, ist schwer zu beurteilen«, so Berg.

Artikel vom 28.04.2005