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Roland Kentsch versteht
die Aufregung nicht

Verhandelt Arminia mit Dortmunds Sunday Oliseh?

Bielefeld (WB/dis). Gut gelaunt sieht anders aus. Als Uwe Rapolder gestern nach dem Vormittagstraining in seine Dienst-Limousine stieg, wollte er sich zuerst gar nicht äußern. Um angesprochen auf seine Zukunft in Bielefeld dann doch immerhin zu sagen: »Noch alles offen.«

Rapolder geht das Personal aus. »Wir müssten jetzt schon vier bis fünf Spieler verpflichten, um eine schlagkräftige Truppe für die nächste Saison zusammen zu kriegen.« Ein Kandidat soll der Dortmunder Sunday Oliseh sein. Arminia soll nach WESTFALEN-BLATT-Informationen bereits Kontakt zum 30 Jahre alten defensiven Mittelfeldspieler aufgenommen haben. Oliseh ist bei Borussia in Ungnade gefallen, sein am Saisonende auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.
Arminia soll auch ein latentes Interesse an Vahid Hashemian haben, der vor dieser Saison vom VfL Bochum zum FC Bayern wechselte. Auf Leihbasis könnte der Iraner zum DSC kommen. Pikant: Hashemian wurde zu gemeinsamen Bochumer Zeiten mal nach einer Meinungsverschiedenheit das Nasenbein gebrochen - von Sunday Oliseh. Roland Kentsch wollte Kontakte zu besagten Spielern weder bestätigen noch dementieren. Bei der gestrigen Übungseinheit wirkte ein Brasilianer namens Danilo mit, der zurzeit ein Probetraining absolviert.
Arminias Fans müssen übrigens keine Angst haben, dass Nebojsa Krupnikovic (Hannover) oder Bernd Korzynietz (Mönchengladbach) nun doch nicht nach Bielefeld kommen. Schlupflöcher in ihren Verträgen seien Roland Kentsch nicht bekannt. »Solche Verträge gäb's bei mir nicht, die würde ich nicht unterschreiben.«
Kentsch sagte auch, die ganze Aufregung nicht zu verstehen, die im Zuge der Wechselmeldungen aufgekommen ist. »Wir befinden uns durch den gesicherten Klassenerhalt doch in der komfortablen Situation der frühen Planungssicherheit«, sagte Kentsch.
Interessant: Zehn Prozent der gesamt-jährlichen Personalkosten hätte Arminia allein dafür aufbringen müssen, um Delron Buckley in Bielefeld zu halten. Auf der Jahreshauptversammlung hatte Kentsch davon gesprochen, Arminias Personalkostenaufwand beliefe sich auf zehn Millionen Euro pro Jahr. Kentsch: »Glauben Sie nun, dass wir finanziell an die Schmerzgrenze gegangen sind?«
Zu den Spekulationen über den Abschied Uwe Rapolders aus Bielefeld wollte sich der Geschäftsführer Finanzen nicht äußern, sagte lediglich: »Ich wüsste nicht, warum er uns verlassen sollte. Er hat einen Vertrag bis 2007, der gewisse Spielregeln beinhaltet. Aber bei mir gilt ein alter Grundsatz: Reisende soll man nicht aufhalten.«

Artikel vom 27.04.2005