28.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die »Europaklasse« wächst

Gymnasium Bethel begrüßt auch Gäste aus Estland

Bethel (se). 1800 Kilometer liegen zwischen Pärnu und Bethel. Nördlich von Tallin befindet sich das schöne Örtchen an der Ostseeküste Estlands. Meidet man den Seeweg, durchquert man auf der Reise vom Baltikum nach Ostwestfalen Lettland, Litauen und Polen. Eine Strecke, die drei Lehrer und Lehrerinnen des Pärnu Ülejoe-Gymnasiums gerne auf sich genommen haben dürften.

Sie waren für drei Tage zu Besuch am Gymnasium Bethel. Organisiert wurde dieses Treffen von den Europa-Koordinatoren für internationale Begegnung der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen. »Mit dem Kontakt nach Estland wollen wir unsere Interessen auch aufs Baltikum ausrichten«, erklärt Mitkoordinator und Musiklehrer Michael Witulski. Internationale Kontakte haben an der Schule schon lange Tradition. Bereits seit zehn Jahren findet einmal im Jahr die Europaklasse in Bethel statt. Schüler aus Italien, England, Frankreich und vielen anderen Ländern lernen in dieser Zeit am Gymnasium Bethel mit- und voneinander. In der jüngsten Vergangenheit baute man dann die Kontakte zum EU-Neuling Estland auf. »Bei diesem Treffen beschnuppern wir uns erst einmal und schauen, wo die Schnittpunkte unserer beiden Schulen liegen«, stellt Witulski den Hintergrund des Besuchs dar. Viel Positives erhoffen sich die Organisatoren von dem Kontakt ins Baltikum, »wie die Energie eines jungen EU-Landes Estland«. Die beiden Lehrerinnen Eevi Palu und Piret Soa, sowie der Lehrer Rein Vendla vom Pärnu Ülejoe-Gymnasium haben die Möglichkeit des Austausches wahrgenommen. »Für uns ist es sehr interessant, diesen Kontakt aufzubauen und diese Schule kennen zu lernen«, freut sich Eevi Palu, die stellvertretende Schulleiterin aus Pärnu. Als interessant stellt sich besonders die Kontaktaufnahme zwischen beiden Schulen dar. Ganz im Sinne eines fortschrittlichen und modernen Europas erfolgten die ersten Absprachen nur per E-Mail. Bis zum ersten Treffen hatten sich die Verantwortlich also gar nicht kennengelernt. Michael Witulski schildert das Zusammentreffen mit einem Lächeln auf den Lippen: »Es ist schon interessant. Wir kennen uns überhaupt nicht, haben nur per E-Mail kommuniziert, und dann kommt plötzlich ein Wagen aus Estland auf den Hof gefahren«. Verstanden haben sich die deutschen und estnischen Kollegen auf Anhieb. Der Erfolg des Besuchs war somit garantiert. Für die Zukunft sollen Projektgruppen an einer Zusammenarbeit beider Schulen mitwirken. Selbst der Gegenbesuch ist schon geplant. Dann brechen Bielefelder Lehrer auf, um über Polen, Litauen und Lettland nach Pärnu zu reisen.

Artikel vom 28.04.2005