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Sulo-Gruppe auf Einkaufstour

Herforder haben Interesse an der Müll-Sparte von RWE AG Umwelt


Herford/München (WB/ef). Das Herforder Entsorgungsunternehmen Sulo möchte zur unangefochtenen Nummer zwei in der Branche in Deutschland aufsteigen. Dazu plant Sulo die Übernahme des noch verbliebenen 30-Prozent-Anteils der RWE AG Umwelt, wie Vorstandssprecher Jürgen Rauen gestern bei der Leitmesse für Umwelt und Entsorgung IFAT in München bestätigte.
Den größten Teil der RWE-Müll- und Entsorgungs-Sparte hat sich der Markführer in Deutschland, die Lünener Remondis AG (früher Rethmann), einverleibt. Der verbliebene »Rest«, auf den die Herforder nun spekulieren, umfasst immerhin noch ein Geschäftsvolumen von mehr als 500 Millionen Euro Umsatz sowie eine Mitarbeiterzahl von 3500. Ferner gehören Beteiligungsgesellschaften dazu. Über sie könnte Sulo (6000 Mitarbeiter) auch Anteile an einer weiteren Müllverbrennungsanlage (MVA) im Rhein-Ruhr-Gebiet erwerben. Bislang betreibt Sulo eine MVA in Bingen.
Seit dem Einstieg der Fondsgesellschaften Blackstone und Apax bei Sulo im Jahr 2003 verfügt Sulo über starke Finanzpartner, so dass weitere Firmenzukäufe möglich sind. Die beiden Fonds halten je 45 Prozent an Sulo, zehn Prozent entfallen auf die Geschäftsführer Rauen, Andreas Schwaner, Jürgen Militz und Dr. Ralf Struthoff.
Die geplante Übernahme des RWE-Umwelt-Anteils, mit der sich Sulo Zugang bei der Müllentsorgung in Regionen von NRW, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern verschaffen könnte, setzt die Zustimmung der Kartellbehörde voraus. Rauen rechnet mit einer Entscheidung in den nächsten drei Monaten. »Wir rechnen mit Auflagen.« Sulo wäre dann nach der Remondis (15000 Mitarbeiter, Umsatz 2,1 Milliarden Euro) klar die Nummer zwei in Deutschland vor Sita GmbH (Köln) und Cleanaway Deutschland AG (Hamburg).

Artikel vom 27.04.2005