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TuS Brake kurz vor der Rettung

Handball: Hoffnung in Gadderbaum

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Im letzten Moment scheint Handball-Landesligist TuS Brake noch einmal die Kurve bekommen zu haben. Wähnten sich vor Wochenfrist nach der Niederlage gegen Bünde/Dünne die Braker in der Relegation um den Landesligaplatz, haben sie jetzt drei Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz. »Verantwortlich« für die Berg- und Talfahrt der Braker Gefühle macht Spielertrainer Torsten Winter vor allem seine Routiniers.

Namentlich sind es in erster Linie Clement Pfennig und Carsten Stellbrink, die maßgeblichen Anteil am Aufschwung zum Saisonende haben. „Das sind Freundschaftsdienste oder Dienste für den Verein, da sagt jeder zu“, erklärt Winter, wie er die beiden ehemaligen Akteure der ersten Mannschaft zu einem Comeback in der Landesliga bewegen konnte. Insbesondere Torwart Stellbrink bekommt immer wieder ein Sonderlob von Winter: „Wir haben jetzt in drei Spielen mit ihm knapp über 60 Tore kassiert. Normalerweise haben wir die in zwei Partien bekommen“, ist die Rechnung einfach, zumal „Kabel“ einfach mal einen „hundertprozentigen“ hält und so für Stabilität sorgt. Die andere Verstärkung sorgt für Variabilität im Angriff: Clement Pfennig. Der Alt-Internationale sorgte am vergangenen Wochenende sogar dafür, dass sich Brakes spielender Trainer Torsten Winter leisten konnte, nicht aktiv werden zu müssen. „Unsere Alten reißen es im Moment raus“, freut sich Winter, der sich nur ungern mit einem Abstieg verabschiedet hätte. „Aber die persönliche Eitelkeit steht hinten an“, versichert er, „aber der Klassenerhalt ist auch für den Verein existenziell.“
Darin ist er sich mit seinem Nachfolger einig. Gerade um für junge Spieler eine reizvolle Adresse zu sein, sei die Landesliga ein gewichtiges Pfund, sagte Hansi Klindt gegenüber dem Westfalen-Blatt. Die Suche nach Neuzugängen ist bei Brake in vollem Gange. Denn nach drei sicheren Abgängen (Wilhelm, Winter, Höllwerth) stehen noch Fragezeichen hinter Michael Brinkjost (will kürzer treten) und Tim Fedeler. „Es ist natürlich nicht gut, wenn gleich drei Rückraumspieler aufhören“, weiß auch Hansi Klindt, der sich nicht nur deshalb freuen würde, wenn er weiterhin auf Clement Pfennig bauen könnte. „Die Kontakte sind geknüpft und ich hoffe, dass der Kader aufgestockt wird. Aus Oerlinghausen werde ich aber keine Spieler mitbringen“, kommentiert der neue Trainer den Stand der Personalplanungen.
Anders sieht es da beim Klassenkonkurrenten HSG Schröttinghausen/Babenhausen aus. „Unser Spielergerüst steht“, sagt Ralf Johannesmann aus dem Vorstand. Was fehlt ist ein Nachfolger für Zsolt Homovics. „Es ist ein schwebendes Verfahren“, hält sich Johannesmann bedeckt, gibt aber zu auch schon die ein oder andere Absage bekommen zu haben.
Einzig Darius Ghassem-Khanloo wird die „Schrötties“ verlassen. Er sucht ebenso wie Dennis Schröder (TuS Brake) eine neue Herausforderung an alter Wirkungsstätte: dem Sportpark in Gadderbaum. Die dort ansässige HSG Eintracht Gadderbaum hat die Hoffnung auf den Bezirksliga-Aufstieg noch nicht aufgegeben. „Ich rechne fest damit, dass wir in die Relegation kommen“, sagt Trainer Mathias Foede. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den einzigen Verfolger TVC Enger. Doch mit erreichen der Relegation in Warendorf ist noch lange nichts erreicht. Dort bewirbt sich der Bielefelder Vertreter mit den fünf anderen Zweitplatzierten der Kreise um ein Bezirksliga-Ticket. „Das wird ein hartes Brot und wie eine Lotterie“, glaubt Foede. Dennoch sei dieser Saisonabschluss für sein Team hervorragend, denn immerhin habe die Mannschaft vor seiner Amtsübernahme im Januar kurz vor der Abmeldung vom Spielbetrieb gestanden. Egal in welcher Liga, Foede wird auch im nächsten Jahr die Verantwortung bei der Eintracht tragen und einen Schnitt einleiten. Fünf Akteure verlassen die Mannschaft, mit Angelo Lopergolo (Elverdissen) und Christian Schnief (Knetterheide) kommen weitere Youngster hinzu.

Artikel vom 27.04.2005