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Auf den letzten Metern

Peer Steinbrück beim Wahlkampfstopp in Bielefeld


Bielefeld (MiS). »Das Ding entscheidet sich auf den letzten Metern«, sagt Peer Steinbrück »Fünf bis zehn Tage vor der Wahl.« Wer die meisten Wähler mobilisieren könne, der werde die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gewinnen. Und die Bielefelder SPD habe gezeigt, dass sie das könne, so der Ministerpräsident mit Blick auf das knappe, aber dann doch für die SPD verloren gegangene Rennen um das Oberbürgermeisteramt im vergangenen Herbst. Gestern Abend war der SPD-Spitzenkandidat zu Gast in der Ravensberger Spinnerei, machte sich und den Genossen Mut für den Endspurt im Wahlkampf.
Am Eingang hatten sich ver.di-Mitglieder postiert. Sie demonstrierten mit Sprechchören und Spruchbändern gegen die Haltung der Länder bei den inzwischen abgebrochenen Tarifverhandlungen. Den Demonstranten geht er nicht aus dem Weg. Steinbrück wählt bei der Ankunft nicht den Hintereingang, macht deutlich, was er von ver.di erwartet: »Das gleiche Entgegenkommen wie bei der Einigung mit Bund und Land.«
800 Einladungen hatte Unterbezirksgeschäftsführer Wilfried Schrammen vor der Veranstaltung verschickt. Gut 200, meist ältere Interessenten waren ihr gefolgt. Die klatschen heftig, als Steinbrück von seiner Zeit im Kanzleramt unter Helmut Schmidt erzählt. »Da habe ich viel gelernt.« Der Schmidt rauche auch heute noch wie ein Schlot, sei geistig hellwach, berichtet Steinbrück. Fast scheinen sich die Leute im Saal nach den alten Zeiten zurückzusehnen. »Der Schmidt, das war noch ein Macher«, sagt einer. Im Talkshow-Stil geht es weiter. Ein bisschen Steinbrück privat, ein bisschen Plaudern aus dem Regierungs-Nähkästchen. Aber auch eine Einschätzung zur von Parteichef Müntefering begonnenen Kapitalismus-Debatte: »In der Richtung unterstütze ich ihn - mit meinen Worten.«Politik

Artikel vom 28.04.2005