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Verlustreiche
Fördertechnik

Dürkopp baut weiter Stellen ab

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Der Textilmaschinen-Hersteller Dürkopp Adler AG hat sein Ergebnis trotz eines erneuten Umsatzrückgangs im vergangenen Geschäftsjahr deutlich verbessert. Der Arbeitsplatzabbau am Standort Bielefeld soll sich auch 2005 weiter fortsetzen.
Dürkopp-Adler-Vorstandssprecher Werner Heer

»Das Geschäftsjahr 2004 stand für Dürkopp Adler ganz im Zeichen der Stabilisierung des Unternehmens«, erklärt Vorstandssprecher Werner Heer in dem gestern vorgelegten Geschäftsbericht. Herausragendes Ereignis des vergangenen Jahres war die Ende Oktober erfolgte Übernahme der Aktienmehrheit von 94,9 Prozent durch die chinesische SGSB-Gruppe (früher ShangGong).
Flaue Märkte sorgten 2004 bei Dürkopp Adler erneut für einen Umsatzrückgang. Mit 133,2 Millionen Euro erwirtschafteten die Bielefelder 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 2,0 (2003: 4,9) Millionen Euro verharrte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit noch im negativen Bereich. Der Jahresfehlbetrag konnte jedoch von 10,1 auf 5,2 Millionen Euro fast halbiert werden.
Im Hauptgeschäftsfeld, der Nähtechnik, stabilisierte Dürkopp Adler seinen Umsatz bei 111,8 (111,5) Millionen Euro. Operativ gelang sogar die Wende: Statt eines Verlustes von 2,4 Millionen Euro erzielte der Bereich diesmal einen kleinen Gewinn von 1,5 Millionen Euro.
Weitaus schlechter entwickelte sich jedoch das kleinere Geschäftsfeld Fördertechnik, das den Bekleidungshandel beliefert. Der Umsatz sackte binnen Jahresfrist von 34,2 auf 21,4 Millionen Euro. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch die Kosten für Personalabbau belastet. Von der geplanten Reduzierung um 34 Arbeitsplätze in Bielefeld wurde bis Jahresende bereits 18 Stellen realisiert. Ende 2004 lag der Auftragsbestand für diesen Geschäftsbereich wieder über Vorjahresniveau.
Auch im Bereich Nähtechnik wird sich der Abbau von Arbeitsplätzen in Bielefeld fortsetzen. Mit dem Betriebsrat wurde bereits ein Sozialplatz für 78 Stellen in diesem Jahr vereinbart. Zusätzlich gliederte Dürkopp Adler bei der tschechischen Tochterfirma Minerva in Boskovice mehrere Abteilungen mit insgesamt 87 Mitarbeitern aus der Gruppe aus. Insgesamt umfasst die Belegschaft jetzt noch 1841 (2009) Beschäftigte. Von ihnen arbeiten 630 (724) am Stammsitz in Bielefeld.
Angesichts der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens wird den Aktionären auf der am 1. Juni stattfindenden Hauptversammlung auch in diesem Jahr kein Dividendenvorschlag unterbreitet werden.

Artikel vom 27.04.2005