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Köln braucht nicht
nur einen Trainer

Der Aufsteiger muss sich verstärken

Köln (dpa). Als der knappe Sieg unter Dach und Fach war, der scheidende Trainer Huub Stevens gefeiert wurde, forderten die Fans des designierten Bundesligaaufsteigers 1. FC Köln ihren Wunschtrainer Christoph Daum mit Sprechchören. Blick in die Fußball-Sterne: FC-Trainer Stevens.

Doch die Clubführung ließ sich nach dem 1:0-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching und der Zurückeroberung der Tabellenführung in der 2. Liga nicht aus der Ruhe bringen. »Wir haben noch gar nicht die Voraussetzungen geschafft, um mit einem neuen Mann in Verhandlungen zu treten. Wir müssen den Aufstieg schnell perfekt machen, um eine gute Visitenkarte für einen neuen Trainer abzugeben«, befand Andreas Rettig. Daum sei zwar interessant, aber nicht finanzierbar, meinte der FC-Manager. Wenn es um die Kandidaten für die Stevens-Nachfolge geht, wird auch weiterhin und immer wieder der Name Uwe Rapolder ins Spiel gebracht. Außer dem Trainer von Arminia Biefeled gelten auch Co Adriaanse (Alkmaar) und Christian Gross als mögliche neue »Bankmänner«.
Auf dem Weg zurück in die Erstklassigkeit müssen die Rheinländer nicht nur die Trainerfrage klären. Trotz großer Personalsorgen wurde erneut deutlich, dass die Mannschaft für die dritte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus nach 2000 und 2003 erheblich verstärkt werden muss. Außer Jungstar Lukas Podolski, der seine Genialität nur einmal mit einem sehenswerten Pass auf den Siegtorschützen Matthias Scherz aufblitzen ließ, steht viel Mittelmaß im Kader. »Wir wollen am 30. Spieltag keine Diskussion über Qualität beginnen. Jetzt zählen nur noch Punkte«, sagte Rettig, auf den viel Arbeit zukommt.
Zweifel an der Rückkehr in die Bundesliga haben die Kölner nach dem Punkte-Dreier gegen Haching nicht mehr. »Wir können uns nur noch selber da runterholen, aber das werden wir nicht tun«, sagte Matchwinner Scherz, der seinen 11. Saisontreffer erzielte und zum dritten Mal mit dem FC aufsteigen will. Auch Stevens, der im ersten Spiel nach Bekanntgabe seines Abschieds sehr freundlich empfangen und von den Fans gefeiert wurde, sagte in seiner typischen Art: »Es ist schade fürs Publikum, dass wir nicht mehr Tore geschossen haben. Aber die Fans verstehen, was wir vorhaben.«

Artikel vom 27.04.2005