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Der amtliche Blick von ganz oben

Neue Luftaufnahmen von Bielefeld ab Sommer für jedermann im Internet


Bielefeld (MiS). Spätestens im Sommer hat jeder Bielefelder über das Internet Zugriff auf die neuesten von der Stadt in Auftrag gegebenen Luftaufnahmen. Bisher sind dort nur Bilder aus dem Jahr 1999 einzusehen.
Der 31. März 2005 war ein klarer, sonniger Tag. »Für uns die wichtigste Voraussetzung, um gute Luftbilder zu machen«, sagt Dr. Paul Hartfiel, technischer Leiter der Firma Hansa Luftbild. Experten des Münsteraner Unternehmens fotografierten Bielefeld »von oben«. Fast genauso wichtig wie schönes Wetter: Die Vegetation darf nicht zu weit fortgeschritten sein. Sonst sind Bebauung und Straßen nicht mehr genau genug zu erkennen.
Erstmals wurde Bielefeld aus der Luft digital fotografiert. Doch während die Digitalkamera für den ambitionierten Amateur vielleicht fünf Megapixel aufweist, fotografieren die Luftbildprofis mit einer 345 Megapixel-Kamera. Um auch den letzten Zipfel des 258 Quadratkilometer großen Stadtgebietes abzulichten, war eine Datenmenge von 670 Gigabyte erforderlich. »Das entspricht etwa 1000 Foto-CDs«, übersetzt Hartfiel.
Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen. Bis zu einem Maßstab von 1:160 können die Bilder am PC vergrößert werden. »Da werden sogar Details von der Armaturentafel in einem Auto sichtbar«, erläutert Hartfiel.
Die professionellen Nutzer interessiert das wenig. Sie benötigen die detailgenauen Luftbilder bei der Bearbeitung von Bauanträgen genauso wie bei der Vorbereitung von Bauarbeiten. Für das Vermessungs- und Katasteramt sind sie wichtige Arbeitsgrundlage. Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE kann sie nutzen, um einem Investor das Umfeld eines Gewerbegebietes schmackhaft zu machen.
Deshalb wurden die Bilder gleich von mehreren städtischen Ämtern, von Umwelt- und Immobilienservicebetrieb, von Stadtwerken, WEGE und Sennestadt GmbH in Auftrag gegeben. Die Freigabe über das Internet ist ein Nebenprodukt. Aber ein gefragtes. Als im vergangenen Jahr die Luftbilder von 1999 ins Netz gestellt worden waren, klickten in den ersten Tagen so viele Interessenten auf die Seiten, dass der Server dem Andrang nicht Herr wurde.
www.bielefeld.de

Artikel vom 27.04.2005