27.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Den Kontakt nie verloren

Ratsgymnasiasten treffen sich seit 60 Jahren regelmäßig


Bielefeld (ik). Sie treffen sich im Schnitt alle zwei Jahre, um den Kontakt nicht zu verlieren - und dieses Mal war es ein »rundes« Klassentreffen. 60 Jahre ist es her, dass die ehemaligen Ratsgymnasiasten zusammen die Schulbank drückten.
Ihre Schulzeit war geprägt vom zweiten Weltkrieg, so wurden im Oktober 1943 über 100 Kinder nach Torschau in der Provinz Batschka in Ungarn gebracht, und blieben dort bis Mai 1944. Nach einem kurzen Aufenthalt in Bielefeld hieß es dann für alle wieder »Sachen packen«, denn es ging nach Böhmen (heute Tschechien), wo die Kinder im Schloss »Chocen« untergebracht waren. »Eine aufregende Zeit«, erinnert sich Hans-Günther Smaglinski. »Als der Krieg dann zu Ende war, trafen wir uns alle in Bielefeld wieder - alles war zerstört und die meisten mussten sich auf die Suche nach ihren Eltern und Geschwistern machen.« An Schule war zu dieser Zeit nicht zu denken: »Es fehlten Lehrer und die Erlaubnis, überhaupt unterrichtet zu werden«, weiß Smaglinski. »Wer Glück hatte, fand eine Lehrstelle - der Rest fing an zu studieren«, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Insgesamt 18 Ehemalige kamen bei dem Treffen im Brackweder Hof zusammen - das erste Mal wiedergesehen hatten sie sich 1985 auf die Initiative des Mitschülers Klaus Meck hin. Bei Kaffee, Kuchen und Buffet konnte man die alten Erinnerungen auffrischen und auch von neuen Erlebnissen berichten. Immerhin sind die alten Schulkameraden inzwischen in ganz Deutschland verteilt, einige kamen sogar aus Berlin und München angereist.

Artikel vom 27.04.2005