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Defizitäre Kunstmesse bis auf weiteres gestrichen

Mitgliederversammlung des Kunstvereins im Waldhof


Bielefeld (uj). Das Jahr 2004 im Bielefelder Kunstverein war geprägt von einer Bestandsaufnahme sowie von personellen und organisatorischen Änderungen. Darauf wies Vorsitzender Andreas Wannenmacher während der Mitgliederversammlung im Waldhof hin.
Mit dem Amtsantritt von Geschäftsführerin Dr. Stefanie Heraeus im September des vergangenen Jahres hat der Kunstverein zugleich die künstlerische Leitung in die Hände der Kunsthistorikerin gelegt. Qualität vorausgesetzt, geht es Heraeus darum, junge, noch nicht arrivierte Künstler auszustellen und ihnen Starthilfe zukommen zu lassen. Unter anderem auch durch die Erstellung von Publikationen.
Um neue Mitglieder zu akquirieren, hat Heraeus eine so genannte Tafelrunde ins Leben gerufen. Einmal im Jahr werden zehn kunstinteressierte Gäste -ĂŠkeine Mitglieder - ins Gewölbe des Waldhofs eingeladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Gereicht wird ein einfaches Mahl. Ein Festredner hält eine Rede. Im Folgejahr benennen die Gäste aus ihrem Bekanntenkreis die neue Tafelrunde. Das ganze gibt's für eine einmalige Spende von 250 Euro. Doch viele, so die Geschäftsführerin, seien bereit, mehr zu zahlen. Heraeus hofft, auf diese Weise neue, vornehmlich auch jüngere Menschen an den Kunstverein binden zu können.
Denn nach Abzug der Karteileichen zählt der Kunstverein nur mehr 1129 Mitglieder. Gezählt wurden 6525 Besucher. Eingenommen wurden im vergangenen Jahr 128 000 Euro, davon 22 600 Euro aus zweckgebundenen Spenden für Ausstellungen. Ein Verdienst von Stefanie Heraeus, wie Wannenmacher unmissverständlich zu verstehen gab.
Sparzwang herrscht auch im Kunstverein. Ein rückgängiger städtischer Zuschuss (52 100 Euro) und ein Jahresdefizit von 11 800 Euro haben den Vorstand dazu veranlasst, pro Ausstellung nur noch 2000 Euro zu bewilligen. Der Rest soll durch Spenden eingeworben werden. Angepeilt werden 5000 Euro Zuschuss pro Ausstellung. Gleichwohl wird für 2005 ein Defizit von 9000 Euro erwartet.
Eine Fortsetzung der Kunstmesse, die der Kunstverein in den vergangenen Jahren in Kooperation mit dem Förderkreis der Kunsthalle veranstaltet hatte, wird es vorerst nicht mehr geben. Wannenmacher teilte mit, dass jeder Verein pro Veranstaltung 4000 Euro investieren musste. Die defizitäre Veranstaltung lohne nicht, zumal die Resonanz der Künstler gering gewesen sei.
Überarbeitet und aufgewertet werden soll hingegen die Arthotek. Die Fachhochschulstudentin Jana Duda wurde mit der Überarbeitung beauftragt.

Artikel vom 27.04.2005