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Gleich zwei Jahrgänge besuchten die alte Schule

Erinnerungen an die »Bosse-Zeit« sind wach geblieben


Bielefeld (dah). Für gleich zwei Gruppen ehemaliger Schüler wurde jetzt ihre Zeit auf der Bosse-Realschule wieder lebendig: Die Geburtenjahrgänge 1927 bis 1929 trafen sich zum 60. Jahrestag ihrer Schulentlassung; zehn weitere Ehemalige konnten sogar ihr 65. Jubiläum feiern. Beim Rundgang durch die alte Schule, den der heutige Schulleiter Hans Küpper begleitete, wurden viele Erinnerungen an die vergangene Zeit wach. Leider hatte aber auch der Krieg bei der Schulentlassung eine große Bedeutung gehabt.
So wurden im Januar 1944 fast alle Schüler der Jahrgänge 1927 und 1928 als Luftwaffenhelfer eingezogen und mit ihren Flakbatterien zunächst nach Oldentrup, später nach Hamm und Ladbergen am Dortmund-Ems-Kanal geschickt. Mit dem Vorrücken der alliierten Truppen gerieten viele der damaligen Bosseschüler in Kriegsgefangenschaft, aber alle kehrten in den Jahren 1945/46 unverletzt nach Bielefeld zurück.
Für ihre älteren Mitschüler, die den 65. Jahrestag ihrer Schulentlassung feierten, hatte bereits der Kriegsausbruch 1939 erste Auswirkungen gezeigt. Damals wurden einige Lehrer als Reserveoffiziere einberufen, so dass man die Parallelklassen zusammenlegen musste, um den Unterricht mit den noch verbleibenden Pädagogen durchführen zu können. Dies ging aber nur im Zeichensaal, weil kein anderer Klassenraum die 69 Schüler des Abschlussjahrgangs hätte aufnehmen können. Im Winter 1939/40 wurden dann sogar »Kohle-Ferien« ausgerufen, weil man aus Energiemangel die Schule nicht mehr beheizen konnte. Um zumindest den Unterricht der Abschlussklasse zu gewährleisten, mussten die Jungen für einige Wochen auf die »Auguste-Viktoria-Mädchenschule« wechseln.
Die Teilnehmer des Treffens:
60 Jahre Schulentlassung: Karl-Heinz Beiteke, Hans-Joachim Dopheide, Manfred Girod, Paul Goldstein, Friedel Höcker, Heinz Hoffmann, Egon Kollertz, Helmut Kollertz, Günter Linnenbürger, Wilhelm Oermann, Horst Pankatz, Herbert Rüter, Hans-Heinrich Schengbier, Richard Schnelle, Franz-Willy Schubert, Gerhard Schwanke und Günter Wilker
65 Jahre Schulentlassung: Günter Michaelis, Georg Mikosch, Fritz Schomburg, Alfred Dietrich, Hans-Günther Ellermann, Kurt Hempel, Otto Niemann, Reinhold Mensendiek, Willi Lindemann und Ernst-August Pankatz

Artikel vom 03.05.2005