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AVA ganz zur Edeka

Bielefeld braucht Klarheit


Hamburg ist weit weg von Bielefeld. Das spürten die Aktionäre, die im vergangenen Jahr in der AVA-Hauptversammlung vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Edeka-Chef Alfons Frenk wissen wollten, ob der Einzelhandelsriese denn nun seine Bielefelder Tochter ganz schlucken wolle oder nicht. De facto blieb Frenk die Antwort schuldig. Die Aktionäre machten sich trotzdem den richtigen Reim darauf, wie man am Verlauf des AVA-Aktienkurses und dem nun eingeleiteten Squeeze-Out-Verfahren feststellen kann.
Hamburg ist weit weg von Bielefeld. Das spüren jetzt auch die Mitarbeiter in der AVA-Zentrale. Eine Aussage, dass die bisherige Konzernstruktur »zumindest für die nächste Zeit«Êerhalten bleibt, hilft keinem wirklich weiter. Welchen Reim sollen sich die Mitarbeiter darauf machen, dass sich gleichzeitig der Finanzvorstand mit eben dem Hinweis auf die geänderte Verantwortlichkeit vorzeitig aus Ostwestfalen verabschiedet? Frenk ist es der AVA-Belegschaft schuldig, dass er rasch vollständige Klarheit schafft.
Hamburg ist genauso nah oder weit weg vom Marktkauf-Kunden wie Bielefeld. Der unternehmerische Erfolg -Êein Anstieg des operativen Ertrags von 20,5 Millionen Euro in 2002 über 40,2 Millionen in 2003 auf nun 57,8 Millionen Euro in 2004 -Êspricht jedoch dafür, dass die Metje-Truppe nicht alles falsch gemacht haben kann. Ein Umsturz würde diesen Kurs gefährden. Bernhard Hertlein

Artikel vom 28.04.2005