Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). 1:2 gegen Aramäer Gütersloh verloren und eine gute Chance vertan, im Bezirksliga-Abstiegskampf wertvollen Boden gut zu machen. Für Jörn Albersmeier, Trainer des VfL Ummeln, ist die Talfahrt seines Teams ein hausgemachtes Problem. Er fühlte sich vom Verein und Teilen der Mannschaft im Stich gelassen und warf Sonntag die Brocken hin.
An der Verwendung eines 18-jährigen Stürmers erhitzten sich u.a. am Trüggelbach die Gemüter. Jan Focke kann in dieser Saison noch in der A-Junioren-Kreisliga spielen, wurde aber aufgrund des aktuellen Personalmangels in die Senioren-Beziksligamannschaft hochgezogen. »Wir hatten schließlich vor und während der Saison neun Stammspieler verloren, aber nur Yakup Termin als erfahrenen Akteur vom Oberligisten VfB Fichte dazu bekommen, beschrieb Albersmeier die Situation. Deshalb war der 33-jährige Coach für jede Ergänzung des Kaders dankbar. Der »Notnagel« entwickelte sich aber sehr rasch zum Leistungsträger. Focke erzielte sogar zwei Treffer. Klar, dass Ummelns Trainer auf ihn setzte und Jan Focke fortan zum Stammpersonal zählte. Doch da hatte Albersmeier offensichtlich die Rechnung ohne den Wirt, sprich Jugendtrainer Hans-Hermann Keuch gemacht. »Schon vor unserem Gastspiel beim TuS Ost musste Jan zuvor 25 Minuten in der A-Jugend gegen FC Türk Sport mitspielen, obwohl es in der Kreisliga um nichts mehr ging,« bedauerte der Seniorencoach. Das Fass zum Überlaufen brachte Fockes erneuter Einsatz bei den A-Junioren 24 Stunden nach dem Bezirksliga-Nachholspiel in Friedrichsdorf (2:1). »Vier Spiele in einer Woche, das ist wieder ohne mein Wissen passiert«, ärgerte sich Albersmeier und beanstandete: »Für den Klassenerhalt wird nicht alles getan. Der Verein sollte seine Ziele überdenken.« Zudem bangte der Coach um seinen Autoritätsverlust. »Hier wird Unruhe von außen in die Mannschaft getragen.« Schon vor einer Woche setzte Jörn Albersmeier einen Reizpunkt und kündigte im Fall einer misslungenen Woche seinen Rücktritt an. Das Ergebnis war der 2:1-Erfolg in Friedrichsdorf. »Dadurch hatten sich unsere Chancen auf den Klassenerhalt verbessert, zumal wir noch zwei Nachholspiele austragen können«, stellte er fest. Als der Kampf um den Nachwuchsspieler Focke am Sonntag eskalierte, stand für den Nachfolger von Frank Fulland fest: »Ich schmeiße die Brocken hin, egal wie wir gegen Aramäer spielen.« In einer Presseerklärung machte der VfL Ummeln gestern deutlich, dass Jugendleiter und Trainer Hansi Keuch in der Winterpause angeboten hatte, einige talentierte Jugendspieler für den Seniorenbereich hochzumelden. Es sei aber von vornherein klar gewesen, dass die Talente auch weiterhin in der A-Jugend eingesetzt werden sollen, weil es der ausdrückliche Wunsch der Spieler ist. In dem vom Vereinsvorsitzenden Hans-Dieter Buschkamp, Fußballobmann Frank Pietsch und Jugendleiter Hans-Hermann Keuch unterzeichneten Schreiben heißt es weiter: »Wenn dem verantwortlichen Trainer einer Bezirksligamannschaft nichts anderes einfällt, als Erfolg oder Misserfolg am Einsatz eines A-Jugendspielers festzumachen, bedarf das von unserer Seite keines weiteren Kommentars.«
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