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Leah (6) und Tim (8) sägten unter Anleitung von Christina Kintscher kleine Schäfchen aus, die anschließend mit Wolle beklebt wurden.

Der Weg von
der Wolle bis
zum Pullover

»Tag des Lamms« lockte Besucher


Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Senne (WB). Als perfektes Ausflugsziel für die ganze Familie entpuppte sich am Sonntag die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld. Vielfältig aufbereitete Informationen, kulinarische Köstlichkeiten und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm rund ums Schaf lockten beim dritten »Tag des Lamms« mehr als 1500 Besucher in das 55 Hektar große Naturreservat in den Rieselfeldern Windel.
»Einmal ein Lamm streicheln« - dieser Wunsch stand speziell bei den jungen Besuchern an oberster Stelle. Er konnte ohne weiteres erfüllt werden. Mit Nachwuchs der Coburger Fuchsschafe, der Rhön- sowie der Gotlandschafe hielten Gritli Noack-Füller und ihr Team in diesem Jahr sogar besonders seltene Gast-Tiere zum Liebkosen bereit.
Wissenswertes wusste die Lammtag-Organisatorin zudem über die Biostations-eigene Schafherde zu berichten. 46 Mutter - und 40 Jungtiere der weißen gehörnten Heidschnucke tummeln sich demnach momentan auf den Weiden der Biostation. Tendenz steigend. »Denn noch ist nicht der gesamte Nachwuchs geboren«, so Gritli Noack-Füller.
Ein Schafsquiz, ein Souvenir-Schaf-Bastelangebot sowie etwa der von Ingrid Winkelmann an verschiedenen Stationen nachgezeichnete Weg von der frisch geschorenen Schafswolle über das Waschen, Kämmen, Spinnen, Färben und Verstricken bis hin zum fertigen Socken oder Pullover rundeten das Angebot ab.
Für gute Unterhaltung sorgten darüber hinaus die Jungen und Mädchen der katholischen Senner St. Bartholomäus-Kindertagesstätte mit der Aufführung des Mini-Musicals »Nr. 100 auf Abwegen« nach dem Gleichnis »Das verlorene Schaf«. Außerdem begeisterte das »OleOlage«-Trio sein Publikum mit schwungvoll-humorigen Show- und Jonglage-Einlagen.
Während sich am Stand der Gesellschaft zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen schwerpunktmäßig alles ums Schaf drehte, standen am Infotisch des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt seltene Kräuter und Gemüse im Mittelpunkt. Den schmackhaften »Knollenziest«, eine japanische Kartoffelart mit Schwarzwurzel-ähnlichem Geschmack, sowie saftiges Johannislauch als leckeren Zwiebelersatz legten Dr. Heidi Lorey und Corinna Lüdtke den Besuchern besonders ans Herz.
Außer mit obligatorischen Leckereien wie Bratwurst und Kuchen, konnten sich die Gäste mit Snacks des »Catering-Service« der Hauptschule Senne, über dem offenen Feuer gegarter Curry-Gemüse-Suppe oder selbst geröstetem Stockbrot stärken.
Der Erlös des Lammtags kommt der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld zu gute. Ständig aktualisierte Informationen über ihre Arbeit gibt es auch im Internet.
www.biostation-gt-bi.de

Artikel vom 26.04.2005