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Im Leuchtturm geht das Licht aus


Kiel (dpa). Vor der deutschen Küste gehen nach und nach die Lichter aus. Die klassischen Leuchttürme bekommen zunehmend Konkurrenz durch moderne Satelliten-Navigation. Die Schifffahrtsdirektion Nord in Kiel will deshalb bis Mai kommenden Jahres ermitteln, welche Leuchtfeuer überhaupt noch in Betrieb bleiben sollen. Derzeit gibt es an Nord- und Ostsee noch 479 der maritimen Wegweiser. Zur Diskussion stehen die Leuchttürme Kieler Bucht, Kampen auf Sylt und Westerheversand in Nordfriesland (Foto). Diese Anlagen müssten für einen Weiterbetrieb aufwändig modernisiert werden. Auf der Abschaltliste befinden sich auch das Feuerschiff »German Bight« (Deutsche Bucht) vor Wilhelmshaven und die Großtonne vor der Emsmündung. Um Stromkosten zu sparen, soll zudem die Leistung des Leuchtturms Helgoland auf 1000 Watt halbiert und damit die Reichweite um 8 auf 20 Seemeilen (etwa 37 Kilometer) reduziert werden.
Der älteste deutsche Leuchtturm wurde 1539 in Travemünde gebaut, das jüngste Richtfeuer ging 2002 am Hamburger Köhlbrand in Betrieb. Durchschnittlich 15 000 Euro pro Jahr kostet die Wartung jedes Leuchtturms.

Artikel vom 26.04.2005