26.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Weltmeister nimmt
wieder volle Fahrt auf

Ferrari und Schumacher blicken nach vorn

Imola (dpa). Michael Schumachers brillante Aufholjagd hat trotz der hauchdünnen Niederlage gegen Fernando Alonso Ferrari die Gewissheit alter Stärke zurückgebracht und in Italien Begeisterung ausgelöst.Endlich wieder zufrieden: Michael Schumacher.
»Ich freue mich über Michael, der ein unglaubliches Rennen gemacht hat - wie ein wirklich großartiger Champion«, bejubelte Fiat- Präsident Luca di Montezemolo die herausragende Leistung seines teuersten Angestellten beim Großen Preis von San Marino. »Wir spielen wieder eine Hauptrolle im WM-Rennen.« Schumacher, der seinen zweiten Platz beinahe wie einen Sieg genoss, sagte hoch zufrieden: »Unsere Geschwindigkeit ist vielversprechend für die nächsten Grand Prix.«
Der erste Saison-Podestplatz des siebenmaligen Formel-1- Weltmeisters wirkte wie eine Befreiung von Zentner schweren Lasten. Wegen der bisherigen Demütigungen in Australien, Malaysia und Bahrain standen Schumacher und die Scuderia in Imola unter so gewaltigem Druck wie schon lange nicht mehr. Teamchef Jean Todt wandte sich nach der geglückten Rehabilitierung genüsslich an die Kritiker: »Diese Vorstellung ist unsere Antwort an all jene, die uns schon abgeschrieben haben.« Die italienische Zeitung »Il Tirreno« titelte: »Fantastico Schumacher« und »La Gazzetta dello Sport« urteilte: »Ferraris Aufholjagd erschreckt Renault« - auch wenn der Rückstand auf den WM-Spitzenreiter Alonso sogar um zwei auf 26 Zähler angewachsen ist. Schumacher störte dies kaum. Der 36 Jahre alte Ausnahmekönner fuhr an diesem Tag in einer eigenen Liga. Ohne seinen Fehler im Qualifying hätte er wohl locker seinen siebten Sieg in Imola gefeiert.

Artikel vom 26.04.2005