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»Ich spiele im Grunde
genommen mich selbst«

Winfried Glatzeder wird heute 60 Jahre alt

Sehr vielseitig: Winfried Glatzeder.Foto: teu

Berlin (dpa). Als Paul liebte er Paula, im »Tatort« ermittelte er als Kommissar Ernst Roiter, und am Berliner Theater am Kurfürstendamm hieß sein bester Freund Harvey und war ein großer weißer Hase. Winfried Glatzeder, der heute 60. Jahre alt wird, ist ein außergewöhnlich vielseitiger Schauspieler. Die Tragikomik ist die Stärke des in Zoppot bei Danzig geborenen Film-, Fernseh- und Theaterstars, der seine Diplomarbeit einst über die Figur des Clowns schrieb und als »DDR-Belmondo« verehrt wurde. »Das Tragikomische spielt im Leben eine große Rolle«, sagt Glatzeder, der sich selbst als Hypochonder und Pessimist bezeichnet und »der sich immer freut, wenn die Dinge nicht so schlimm werden, wie ich angenommen habe.«
Zurzeit probt der Vater zweier Söhne am Berliner Theater am Kurfürstendamm, wo er das Publikum schon in »Pension Schöller« und »Mein Freund Harvey« begeisterte. Am 27. Mai hat die schwarze Komödie »Kleine Eheverbrechen« von Eric-Emanuel Schmitt Premiere, in der Glatzeder zusammen mit Maria Hartmann auf der Bühne steht. Es geht um Ehegeheimnisse, Lebensträume und Lebenslügen. »Ich spiele im Grunde genommen mich selbst«, meint Glatzeder. Vorher geht er mit der am Berliner Renaissance-Theater entstandenen Produktion »Freunde zum Essen« noch auf Deutschland- und Italien-Tournee. »An meinem Geburtstag spiele ich in Meran.« Lampenfieber hat er übrigens bis heute: »Da kann man nicht cool sein!«

Artikel vom 26.04.2005