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Tolle Partys und viel Sport

Von Laura-Lena Förster
Ist ein Euro Eintrittsgeld für eine Studenten-Party viel? Für die Einen mehr, die Anderen weniger. Die Anderen sind Linda Zabel, Katrin Enskat und Sven Stühmeier. Sie würden lieber noch etwas draufschlagen. Nicht aus Boshaftigkeit oder eigenem Interesse, sondern weil sie gerechnet haben. Wären bei der jüngsten Westend-Party die Sponsoren nicht derartig spendabel gewesen, es hätte ein dickes Minus gegeben. Und das stellen sich die Mitglieder der Fördergesellschaft für Sportwissenschaft und Hochschulsport an der Uni Bielefeld als Fazit eines vergnüglichen Abends eigentlich nicht vor.

Der Name des seit März 2003 eingetragenen Vereins ist zwar lang, aber die Würze ist ihm nicht verloren gegangen. Seit der Westend-Party nach zig Zerstörungen und schlechten Scherzen ein bitterer Nachgeschmack anhaftet, bekommt dieses Thema für die Studenten und ihre allabendlichen Veranstaltungen eine ungeahnte Bedeutung. Konkret: Jene, die lange Jahre als Veranstalter auftraten, sind dazu nicht mehr berechtigt. Die Fachschaften der Juristen und Wirtschaftswissenschaftler mussten das Feld aus rechtlichen Gründen räumen - weil sie keine juristische Person sind.
Dieses ist aber die Fördergesellschaft. Vor zwei Jahren planten einige ihrer Mitglieder, damals noch nicht unter diesem Namen organisiert, zum ersten Mal die Westend-Party. Neben Sven Kammeyer und Christian Grunow war Sven Stühmeier mit dabei. Und auch Prof. Dr. Dietrich Kurz und Prof. Dr. Klaus Cachay, die von wissenschaftlicher Seite aus das Projekt von Anfang an begleiteten.
Doch nicht nur mit der größten Innenraum-Feier einer deutschen Hochschule hatten die Herren zu tun. Auch die Abwicklung der Deutschen Handballmeisterschaften im Hochschulsport lag 2003 in ihrer Verantwortung, gemeinsam mit dem Seminar »Event Management«.
»Irgendwann haben wir gemerkt: Da könnte mehr draus werden, wenn wir es nur vorantreiben«, erinnert sich Sven Stühmeier. Vorantreiben, das bedeutet in erster Linie: mehr Aktive zu finden. »Wir haben uns in dem Seminar nach Teilnehmern umgeschaut, die sich durch besonderes Engagement auszeichneten und sie dann einfach angesprochen.« Darunter waren auch die beiden Frauen, die heute gemeinsam mit dem 25-Jährigen das Organisationsteam der West-end-Party bilden: Katrin Enskat und Linda Zabel.
Insgesamt zählt der Kern der Fördergesellschaft neun Studenten, die sich von Veranstaltung zu Veranstaltung mit der Planung abwechseln. Sie haben Spaß am Sport, an der Vermarktung und der Zusammenarbeit im Team. Linda Zabel schätzt, dass sie so in idealer Weise Theorie und Praxis verbinden kann, beispielsweise, wenn sie für die Organisation des Kinder-Sport-Camps in diesem Sommer zuständig ist. Die Kleinen klettern, schwimmen oder schnuppern an einer anderen Sportart, die 23-Jährige knüpft Kontakte und profiliert sich für einen späteren Beruf.
Ähnlich sieht es Katrin Enskat. Die 26-Jährige möchte in erster Linie ihre Erfahrung ausbauen. In der Gastronomie hat sie lange gearbeitet, sich mit Brauereien und Getränkelieferanten bekannt gemacht. »Von meinem Engagement in der Fördergesellschaft erhoffe ich mir einen besseren Einblick in die Berufspraxis, da dieser in der neuen Bachelor-Studienordnung zurzeit noch nicht integriert ist.«

Artikel vom 03.05.2005