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Zur Sache

Hinterhergefahren. Rangefahren. Aufgefahren. Aber dann doch nicht mehr am führenden Piloten vorbeigefahren: Michaels Schumachers rasend-rasante Aufholjagd im Imola. Von 13 auf 2. Das schafft in dieser Branche nur einer. Der siebenfache Weltmeister und Titelverteidiger.
Ob der Formel-1-Champion im Spätherbst 2005 aber wieder Michael Schumacher heißen wird, ist nach dem vierten WM-Lauf nicht mehr so sicher. Der dominierende Fahrer der vergangenen Jahre punktete zwar im laufenden Wettbewerb erstmals achtfach und standesgemäß, aber der Spanier Fernando Alonso brachte mit dem dritten Sieg noch zwei Zähler mehr auf sein Konto.
36:10. Das ist schon ein dickes Polster. Und Alonso lieferte beim »Großen Preis von San Marino« ein erstes, echt WM-reifes Meisterstück ab. Er wurde elf, zwölf Runden von Schumacher gejagt und gehetzt, er behielt aber die Nerven und steuerte stur seine Ideallinie.
In diesen Minuten dürfte der Deutsche endgültig erkannt haben: Alonso ist mehr als nur ein Talent, das ab und zu auch mal gewinnt. Dieser Renault-Rivale kann ihn vom Formel-1-Thron stürzen.
Aber Imola brachte für Schumacher auch einen positiven Hinweis. Der neue Ferrari F2005 ist wieder absolut konkurrenzfähig. Endlich. Die Aufholjagd kann weitergehen. Allerdings: Beim nächsten Rennen am 8. Mai wird es noch heißer. In Barcelona hat Alonso »Heimvorteil«.
Klaus Lükewille

Artikel vom 25.04.2005