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Hubertus Schmidt etabliert
sich in Dressur-Weltspitze

Als einziger Deutscher reitet er unter die besten Zwölf


Las Vegas (WB/dpa). Mannschafts-Olympiasieger Hubertus Schmidt aus Borchen-Etteln hat sich vor 10 000 Zuschauern beim Weltcupfinale der Dressurreiter als einziger Deutscher im Grand Prix für die Entscheidung qualifiziert.
Der 45 Jahre alte Pferdewirtschaftsmeister bot auf dem 13 Jahre alten Oldenburger Wallach Aramis eine gute Vorstellung, sammelte als Achter 71,708 Prozentpunkte für die Kür der besten zwölf Reiter, die allein über den Weltcup-Sieg entscheidet.
Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg/70,458) mit Renoir wurde enttäuschende 13. »Die ganze Saison ist er unglaublich super geritten. Ich bin mit großen Hoffnungen angereist, doch heute bewegte er sich wie ein Tollpatsch, als wenn er Knoten in den Beinen hätte«, sagte die Team-Weltmeisterin frustriert. Die viermalige Olympiasiegerin Isabell Werth hatte wegen Verletzung ihres Pferdes Antony auf den Start verzichten müssen. In Führung lag der Niederländer Edward Gal.
Spannender ging es bei den Springreitern zu. Hinter dem führenden Belgier Ludo Philippaerts, der mit seinem Schimmelhengst Parco in 61,57 Sekunden die schnellste Zeit ritt, folgten Marcus Ehning (62,62) mit Gitana und Markus Beerbaum (62,70) mit Constantin auf den Plätzen zwei und drei. Beide blieben ebenfalls fehlerfrei.
Die durch die Arena dröhnende Rockmusik, mit der jeder Reiter empfangen wird, und die spürbar aufgeheizte Atmosphäre auf den Rängen hätten Gitana auf dem »fairen Parcour« anfangs verkrampfen lassen. »Doch dann bewies sie, wie brav und konzentriert sie ist und zeigte ihr unheimliches Sprungvermögen«, meinte Ehning.
Völlig erstaunt war Markus Beerbaum. Vor allem, dass er vor seiner sonst erfolgreicheren Frau Meredith Michaelis-Beerbaum (63,30) lag, die mit Shutterfly als Sechste ins Ziel kam. Erst vor zwei Wochen erfuhr er von seiner Starterlaubnis für Las Vegas. Jetzt darf er sogar von einem Sieg träumen.

Artikel vom 23.04.2005