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Hemd mit Krawatte und Abzeichen

Ehemalige Pfadfinderinnen treffen sich nach sechzehn Jahren wieder

Bielefeld (uj). Mit großem Hallo lag man sich in den Armen. 16 Jahre nach der letzten Zusammenkunft trafen sich rund 40 Ehemalige der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) Gau Ravensberg wieder, um ein gemeinsames Wochenende miteinander zu verbringen und die Eucharistie mit Prälat Bruno Kresing zu feiern.

»Sind auch Jahrzehnte seit unserer aktiven Zeit vergangen, den Grundsätzen ist man doch treu geblieben«, sagte Gisela Bremer, die das Treffen organisiert hatte. Verantwortung für die Umwelt tragen und auf die Menschen zugehen seien Werte, die man noch heute lebe, so die ehemalige Pfadfinderin, die Anfang der 50er Jahre in die Gemeinschaft eintrat. Im Ravensberger Land gründete sich die Pfadfinderinnengemeinschaft St. Georg 1951. Keimzelle war die Liebfrauengemeinde in Bielefeld. Schnell bildeten sich weitere Stämme in St. Jodokus, Josef, Meinolf sowie in Bad Oeynhausen, Preußisch-Oldendorf, Lübbecke und Herford.
Pfadfinderische Pädagogik und Ideale zielten auf die ganzheitliche Entwicklung jedes einzelnen Menschen ab. Trotz rechtlicher Gleichstellung bot die Gemeinschaft gerade Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit, eine selbstbewusste Identität zu entwickeln, neue Lernfelder zu eröffnen, sich kritisch mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu befassen sowie Verantwortung für sich und die Umwelt zu übernehmen.
Als die jungen Frauen heirateten oder in den Beruf gingen, lösten sich die Gruppen nach und nach auf. Viele Pfadfinderinnen zogen weg. So auch Adelheid Schild, die nach Zürich heiratete, sich aber das Ehemaligentreffen nicht entgehen ließ. Im Originalhemd - heute wieder top modern - und geschmückt mit Krawatte und dem Ranger-Abzeichen der Pfadfinderinnen am Gürtel zog sie, die einst dem Stamm Bad Oeynhausen angehörte, die Blicke auf sich.
Eine weite Anreise hatte auch Schwester Mechtild Bernart auf sich genommen. Die Äbtissin leitet heute ein Zisterzienserkloster in Thynau in der Nähe von Passau und strahlte, als sie ihre einstigen Weggefährtinnen wieder sah.

Artikel vom 25.04.2005