23.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Behörden prüfen Tausende Konten


Bielefeld/Berlin (WB/ef). In den ersten drei Wochen nach Einführung des Steuerehrlichkeitsgesetzes zum 1. April hat sich die Zahl der bei Banken und Sparkassen abgefragten Kontostammdaten um etwa 30 Prozent erhöht. Täglich greifen Behörden wie Finanz- und Sozialämter, Arbeitsagenturen und BAFöG-Ämter allein bei den Großbanken auf Daten von etwa 2000 Konten zurück. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des Bundesverbandes deutscher Banken in Berlin. Technisch seien bis zu 5000 Abfragen täglich möglich. Bisher hatte nur die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Zugriff auf die Konten. Auch bei den Sparkassen sowie den Volks- und Raiffeisenbanken gebe es täglich mehrere 100 Datenabfragen. Eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giro-Verbandes sagte, die mehr als 470 Sparkassen würden dadurch erheblich belastet. Der Mehraufwand werde an den Kunden weiter gereicht. Branchenexperten zufolge hätten die Institute bislang über 100 Millionen Euro unter anderem für Technik und Personal aufgewendet. Manfred Brinkmann, Sprecher der Sparkasse Bielefeld (700000 Konten), sagte, es sei fraglich, ob überhaupt »relevante Kosten« entstehen. Jedes Institut entscheidet dann für sich selbst, ob und wie Kosten an die Kunden weiter gegeben werden. Kontenstände und Kontenbewegungen würden nicht abgefragt, betonte er.

Artikel vom 23.04.2005