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Postfilialen

Besenkammer reicht nicht


Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Post aufgefordert, von ihrem Bilanzgewinn in Höhe von 1,3 Milliarden Euro 100 Millionen Euro für den Erhalt von Postagenturen zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen alle Kündigungen von Agenturverträgen zurückgenommen werden.
Die Forderung in dieser geballten Form lässt aufhorchen und kommt hoffentlich nicht zu spät. Denn schon seit Jahren dünnt die Post ihr Filialnetz aus, setzt auf den mobilen Postservice und auf Minipoststellen, die jede Hausfrau in ihrer Besenkammer einrichten kann.
Die Post ist bereits zurückgerudert und will in diesem Jahr die Zahl der Schließungen von 1000 auf 500 reduzieren. Doch was kommt im nächsten Jahr?
Der Gesetzgeber muss endlich Mindestöffnungszeiten (mehr als 20 Stunden in der Woche) für Postfilialen und eine solide Ausbildung der Mitarbeiter festlegen. So werden Mitarbeiter kleiner Post-Service-Stellen in nur 90 Minuten eingewiesen. Der Leidtragende ist der Kunde. Gerade bei den Post-Service-Stellen hat der »Gelbe Riese« den Trick angewandt, Kleinstfilialen zu den posteigenen Betrieben zu zählen. Hierfür wurde eigens eine Firma gegründet.
Es sollte nun verhindert werden, dass die Post erneut nur eine Selbstverpflichtung in Sachen Öffnungszeiten und Kundenservice vorlegt. Der Gesetzgeber muss handeln. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 23.04.2005