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Magaths Meisterlächeln

Bayern nach Arbeitssieg gegen Bochum fast am Ziel

München (dpa). Felix Magath wehrte sich gegen alle vorzeitigen Glückwünsche, doch auf seinem Gesicht lag schon ein stilles Meisterlächeln. Dem FC Bayern München ist vier Spieltage vor Saisonende der 19. deutsche Meistertitel praktisch nicht mehr zu nehmen.
So sehr Trainer Magath wie die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß alle Gratulanten auch abwiesen, nach dem 3:1 gegen den VfL Bochum laufen beim Rekordchampion die Vorbereitungen für eine weitere rauschende Jubelfeier. »Man soll die Dinge einfahren, wenn man kann«, sagte Vorstandschef Rummenigge. Und Magath konkretisierte: »Wir wollen nächste Woche mit einem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern den Titel perfekt machen.«
Ein Polster von neun Punkten auf den bei Hertha BSC erneut bitter gestrauchelten Rivalen FC Schalke 04 und gar zehn Zähler Vorsprung vor Magaths Ex-Club VfB Stuttgart veranlassten Oliver Kahn zur Prognose: »Wenn alles normal läuft, werden wir Meister.«
Mit dem »Kraftakt der letzten Wochen« (Magath) und fünf Bundesliga-Siegen in Serie wurde der Weg zum Meistertitel aber nicht mit Glanz und Gloria, sondern mit Konzentration und Willensstärke geebnet. Auch gegen die nach der Roten Karte für Torwart Rein van Duijnhoven (Handspiel außerhalb des Strafraums/15.) früh dezimierten Bochumer waren die Münchner nicht zu einem Fußball-Feuerwerk in der Lage. »Wir haben nicht meisterlich gespielt, aber wir werden deutscher Meister«, meinte Roy Makaay. Der Niederländer beendete mit seinem Treffer (63.) nicht nur seine mehr als zweimonatige Durststrecke in der Bundesliga, sondern auch Magaths Sorgen: »Er hätte gerne früher treffen können. Mir ist manches graue Haar gewachsen.«
Trotz Überzahl und der Tore von Claudio Pizarro (9.) und Michael Ballack (26.) geriet der Bayern-Sieg nach dem Anschlusstreffer von Filip Tapalovic (51.) noch kurz in Gefahr. Doch Magath ließ Gnade walten: »Wir haben das Spiel aus den Händen gleiten lassen, doch dafür habe ich nach unserem schweren Programm Verständnis. Vor vier Wochen waren wir noch punktgleich mit Schalke. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet.«
Das hat Bochum noch vor sich. Kommende Woche gegen den FSV Mainz 05 soll die Aufholjagd des Tabellen-16. wieder starten. »Wir haben unser Gesicht nicht verloren, das war heute das Wichtigste«, sagte Trainer Neururer.

Artikel vom 25.04.2005