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Einfädler und Torschütze:
Marcelinho bleibt eine Schau

Berlins Brasilianer glänzt auch beim 4:1 gegen die dezimierten Schalker

Berlin (dpa). Die Marcelinho-Show in der Fußball-Bundesliga geht weiter. Dank des überragenden Brasilianers, der zwei Treffer selbst markierte und einen weiteren vorbereitete, besiegte Hertha BSC Schalke 04 mit 4:1 und darf nun von der Champions League träumen.
Hertha (53) ist mit dem siebten Heimsieg der Saison schon bis auf drei Zähler an die »Knappen« (56) heran gerückt. »Das war teilweise Traumfußball, so wünscht man sich einen optimalen Fußball-Tag«, jubilierte Manager Dieter Hoeneß. Schalke-Trainer Ralf Rangnick wollte von einer Krise seines Clubs nichts wissen: »Wir haben nach wie vor einen Tabellenplatz, um den uns viele beneiden, und können aus eigener Kraft die Champions League schaffen.«
Beim Elfmeter-Sieg im Pokal-Halbfinale gegen Bremen hatten die Gelsenkirchener offenbar viel Kraft und auch Glück verbraucht. Nach nur 23 Minuten zeigte Schiedsrichter Florian Meyer dem Schalker Christian Poulsen, der sich rustikal aus einem Würgegriff von Niko Kovac befreit hatte, eine umstrittene Gelb-Rote Karte. Yildiray Bastürk (4.), Marcelinho mit einem verwandelten Foulelfmeter (35.), Nando Rafael (50.) und nochmals »Marcelo« (58.) machten den verdienten Berliner Sieg perfekt, Ebbe Sand hatte zwischenzeitlich das 1:1 erzielt. Seit zehn Spielen ist Hertha nun bereits zu Hause unbesiegt. Marcelinho führt mit 17 Toren und 13 Vorlagen die Bundesliga-Scorerliste allein an.
Bereits die stürmische Anfangsoffensive der Gastgeber wurde mit der Führung belohnt. Nach Vorarbeit von Nando Rafael und Marcelinho setzte sich Bastürk im Angriffszentrum gegen Tomasz Waldoch durch und schoss zu seinem sechsten Saisontor ein. Schalke erholte sich nur kurz, setzte durch Gerald Asamoah (12.) und Ailton (16.) erste Zeichen. Nach einer Ecke von Lincoln markierte Sand mit seinem sechsten Saisontreffer den Ausgleich, während die Herthaner ein Foul von Poulsen an Kovac reklamierten. Der Däne rangelte anschließend mit Marcelinho und sah Gelb. »Das war völlig rätselhaft und unverdient«, meinte Rangnick. Kurz danach folgte in der aufgeheizten Atmosphäre das Duell mit Kovac und der Platzverweis für Poulsen, für Rangnick der Knackpunkt der Partie: »Danach wurde es enorm schwer für uns.«
In Unterzahl hatte der einstige Meister-Anwärter nichts mehr entgegenzusetzen und kassierte die höchste Niederlage der laufenden Spielzeit. Schon vor der Pause verwandelte Marcelinho seinen zehnten Bundesliga-Elfmeter zum 2:1, nachdem Mladen Krstajic den starken Bastürk gefoult hatte. Bastürk bereitete auch das 3:1 vor, das Rafael mit einem Heber erzielte. Und als der Stürmer aus Angola Marcelinho bediente, bedankte sich dieser mit dem 4:1.

Artikel vom 25.04.2005