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»Lennon« hat gleich
neun Hauptdarsteller

Musical in San Francisco - Yoko Ono ist stolz

Von Barbara Munker
San Francisco (dpa). Yoko Ono ist fest davon überzeugt, dass John Lennon das gleichnamige Musical gefallen würde. Die 72-jährige Witwe des vor 25 Jahren ermordeten Ex-Beatle schwärmte nach der Welt-Premiere in San Francisco, dass die Produktion »genau den Geist Lennons getroffen hat«.

Die für gewöhnlich sehr zurückhaltende Künstlerin und Mutter von Lennons Sohn Sean hatte Regisseur Don Scardino grünes Licht gegeben, die Lebensgeschichte des Musikers als Musical aufzubereiten. Als Zugabe steuerte Ono noch zwei bisher unveröffentlichte Lieder bei: »India, India« und »I don't Want to Lose You«.
Mit 27 Beatles- und Lennonsongs, darunter »Imagine«, »Twist and Shout«, »Give Peace a Chance« und »Woman«, sowie einem Skript, das zu 90 Prozent Lennons und Yoko Onos eigene Worte benutzt, ist »Lennon« eine schillernde Hommage an das mit 40 Jahren gestorbene Musikgenie.
Die Suche nach dem idealen Hauptdarsteller wurde raffiniert gelöst. Neun Männer und Frauen, Schwarze, Weiße und Asiaten, treten überzeugend als John Lennon in Aktion. »Er wäre stolz darauf«, meint Ono: »Die Zuschauer werden dadurch an seinen festen Glauben an eine vereinte Welt ohne Schranken erinnert«.
Beinahe chronologisch wird Lennons Leben mit seinen Liedern nacherzählt. »John war wie ein Tagebuchschreiber. Seine Songs spiegeln seine persönlichen Erlebnisse wieder«, erklärt Scardino. Mit der Projektion von Familienfotos, Filmaufnahmen, Videos und Zeichnungen wird die Musik untermalt: vom ersten Auftritt der Beatles in Hamburg über Antikriegsdemonstrationen, die Geburt des Sohnes Sean bis zur Ermordung des Musikers im Dezember 1980 vor seiner New Yorker Wohnung. Nach San Francisco wird die Show in Boston und vom 7. Juli an am Broadway in New York gezeigt.

Artikel vom 23.04.2005