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Die Hälfte der Kinder liest widerwillig


Mainz (dpa). 42 Prozent der Kinder und Jugendlichen lesen nicht aus Spaß: Zu diesem Ergebnis ist der Geschäftsführer der Stiftung Lesen (Mainz), Heinrich Kreibich, bei der Auswertung von Umfragen gekommen. Schuld an der Unlust am Lesen sei auch die falsche Auswahl von Büchern, sagte Kreibich zum UNESCO-Welttag des Buches an diesem Samstag. »Kinder wollen Lesestoff über emotionale Nähe erfahren«, betonte der Experte und riet den Eltern, den pädagogischen Zweck des Lesens nicht überzubewerten.
Der Stiftungsgeschäftsführer verwies darauf, dass Eltern auch nach der Einschulung ihrer Kinder nicht mit dem Vorlesen aufhören sollten. Für Leseanfänger, die sich den Text erarbeiteten, sei die emotionale Begeisterung geringer als beim Vorlesen. Kreibich: »Die Liebe zum Buch entsteht auf dem Schoß des Vaters oder der Mutter.« Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes werde in zwei Dritteln aller Haushalte nicht vorgelesen.

Artikel vom 23.04.2005