14.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zum Finale der 76. Deutschen Meisterschaft in Altenkirchen trat Artur Jussupow mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem ärgsten Verfolger an, dem Hamburger Jan Gustafsson. Um sich den Titel zu sichern, musste Jussupow gegen den Berliner IM Jakob Meister gewinnen, und trotz einiger Ungenauigkeiten gelang es. Sein erster deutscher Titel!


Angenommenes Damengambit

Weiß: Jussupow
Schwarz: Meister

1.d4 d5 2.c4 dc4 3.e3 Sf6 4.Lc4 e6 5.Sf3 c5 6.0-0 a6 7.a4 cd4 8.ed4 Le7 9.Sc3 Sc6 10.Lg5 0-0 11.Dd2 Sb4 12.Se5 Ld7 13.Lf6 Lf6 14.Se4 Der Sb4 hängt, und es droht 15.Sd7 Dd7 16.Sf6 gf6 nebst Schwenk des Ta1 über a3 zum Königsflügel. 14...Le5 15.de5 Lc6!? Zwar wird d5 in Besitz genommen, aber auf d6 erscheint ein Superspringer. Besser ist 15...Sc6 16.Dd6. 16.Sd6 a5 17.Ta3 Und auch Weiß wählt den zweitbesten Zug. Zwar macht sich der Turm flugs auf den Weg zum schwarzen König, doch für genauer hält Jussupow 17.f4!, zum Beispiel 17...Sd5 18.f5 Db6 19.Tf2 Se3 20.f6 Sg4 21.Taf1 gf6 22.ef6. 17...De7 18.Tg3 Kh8 Keinesfalls 18...La4 19.Dh6 g6 20.Sf5 ef5 21.Th3 mit sofortigem Verlust. 19.f4 f5 20.b3 Tg8 21.Df2 g6 22.Tg5 Der erste von mehreren Schritten vom rechten Weg, an dessen Ende die Schwerfiguren dumm rumstehen. Besser ist 22.h4, um Th3 folgen zu lassen und so schnell wie möglich mit g2-g4 Linien zu öffnen. 22...Tg7 23.Dh4 Ld5 24.Dh6 Lc4 25.bc4 Sd3 26.Tg3 Reuiger Rückzug. 26.h4 wäre jetzt ein weiterer Schritt in die Irre wegen 26...Dc7! 27.Tg3 (nicht 27.h5 Dc5 28.Kh2 Se5) 27...Dc5 28.Kh2 Sf2, und es ist der Weiße, der ums Remis kämpft. 26...Sc5 27.Tb1 Td8 28.h4 Se4? Falsch. 28...Td6 29.ed6 Dd6 sichert ihm dynamischen Ausgleich, weil nach 30.h5 Dd4 sowohl 31.Kh2 g5 32.fg5 (32.Tg5?? Df4) 32...Dh4 33.Th3 Df4 34.Kg1 Dd4 35.Kh1 Se4 als auch 31.Kh1 Se4 32.Tf3 Sf2 33.Tf2 Df2 34.Tb7 Dh4 35.Kg1 De1 zum Remis führen. 29.Tb7 Db7 Verzweiflung, aber 29...Sg3 30.Te7 Te7 31.Dg5 hilft ebensowenig wie 29...Td7 30.Td7 Dd7 31.Tg6 Tg6 32.Df8 Tg8 33.Sf7. 30.Sb7 Td1 31.Kh2 Sf2 32.Tg5 Th1 33.Kg3 Se4 34.Kf3 Kg8 35.Sd6 Tf1 36.Ke2 Tf4 37.Se4 Te4 38.Kf2 Tc4 39.Tg3 Ta4 40.Tc3 Ta2 41.Kg1, und Schwarz gab auf.







M. Herzberg, Suomen Shakki 1998Matt in sieben Zügen





Lösung der Schachaufgabe von E. Brunner:

1.g4! löst das Oppositionsproblem: 1...Lg1 (1...Lf2/e3/d4/c5) 2.Lb8 Ka8 3.Lh2 (3.Lg3/f4/e5/d6) 3...Ka7 nebst Matt.



Die »Meisterpartie« schreibt der Internationale Fernschachmeister Christoph Pragua.

Artikel vom 14.05.2005