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EK stemmt sich gegen
Flaute im Einzelhandel

Umsatz im ersten Quartal rückläufig -Ê2004 zugelegt

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Bei der derzeitigen Flaute im deutschen Einzelhandel kann auch die Bielefelder EK Großeinkauf eG nicht unter vollen Segeln fahren. Im ersten Quartal sanken die Umsätze der 2467 Mitgliedsunternehmen um etwa drei Prozent unter Vorjahresniveau.

Vorstandschef Franz-Josef Hasebrink rechnet nicht damit, dass der Wind kurzfristig aufdreht. Wenn er trotzdem nicht ausschließt, dass EK den negativen Trend im Verlauf des Jahres noch umdrehen kann, dann liegt das an den Kooperationsgesprächen, die der Vorstand derzeit mit anderen mittelständischen Verbundgruppen führt. Auch Karstadt habe seine Fühler für die 77 kleineren Kaufhäuser, die zum Verkauf stehen, bis nach Bielefeld ausgestreckt. Hasebrink lehnte ab: »Ein solches Engagement würde uns zu sehr von unserer eigentlichen Aufgabe abbringen, den mittelständischen Fachhandel in die Zukunft zu führen.«
Im vergangenen Jahr steigerten die 720 Mitarbeiter von EK Großeinkauf den Umsatz um 8,2 Prozent auf 1,502 (Vorjahr: 1,388) Milliarden Euro. Den größten Teil des Zugewinns - 84 Millionen Euro - steuerte die 2004 mit EK verschmolzene Textileinkaufsgruppe Sütegro bei. 20 Millionen Euro Zuwachs realisierten die Bielefelder aus dem Stammgeschäft.
In gleichem Maße half die Integration von 106 bisherigen Sütegro-Händlern, die Zahl der EK-Mitglieder stabil zu halten. Nach Auskunft von Vorstandsmitglied Frank Segerath sind wirkliche Insolvenzen unter den EK-Anschlusshäusern selten; häufiger werde ein Geschäft von den Eigentümern aus Altersgründen und Mangel an einem Nachfolger aufgegeben.
Mit plus 17,7 Prozent auf 265,8 Millionen Euro erzielte das Geschäftsfeld Textilien/Lederwaren/Schreibwaren den größten Zuwachs. Nummer 1 in der Umsatzhöhe ist trotz Einbußen in 2004 der Bereich Hausrat/Geschenkartikel/Glas/Porzellan/Keramik mit 355 Millionen Euro und einem Anteil von 24 Prozent. Danach folgen Haushaltstechnik/Küchen/Elektro (345,9 Millionen Euro, Anteil 23 Prozent) und Spielwaren (295,4 Millionen Euro, 20 Prozent). Das Geschäftsfeld Bauen/Heimwerken/Eisenwaren/Garten schloss nach Auskunft von Vorstandsmitglied Jürgen Eversberg mit 220 Millionen Euro und einem Anteil von 15 Prozent leicht unter Vorjahresniveau.
Das Exportgeschäft hielt sich mit einem Anteil von sieben Prozent stabil. Positiven Entwicklungen in Österreich und Frankreich stehen Probleme in Polen gegenüber; in dem sich »sehr sprunghaft« entwickelnden osteuropäischen Markt erwirtschaftet EK nach wie vor rote Zahlen.
Unterm Strich erzielten die Bielefelder ein Rohergebnis von 56,8 (55,4) Millionen Euro. An die Mitglieder werden 29,8 (30,2) Millionen ausgeschüttet.

Artikel vom 22.04.2005