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Ein unnachgiebiger Strafverfolger

Ex-Generalbundesanwalt Kurt Rebmann starb im Alter von 80 Jahren

Galt als ein Befürworter härterer Gesetze: Kurt Rebmann.
Karlsruhe (dpa). Der frühere Generalbundesanwalt Kurt Rebmann ist tot. Der langjährige »Chefankläger« starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 80 Jahren in Stuttgart. Rebmann stand von 1977 bis 1990 an der Spitze der Bundesanwaltschaft - länger als alle seine Vorgänger und Nachfolger. Bei der Verfolgung der Terroristen aus den Reihen der »Roten Armee Fraktion« (RAF) hatte er sich den Ruf eines unnachgiebigen Strafverfolgers erworben.
Der exzellente Jurist hatte das Amt des Generalbundesanwalts am 1. Juli 1977 unter denkbar schwierigen Voraussetzungen angetreten. Sein Vorgänger Siegfried Buback war drei Monate zuvor von einem RAF-Kommando ermordet worden. Seine ersten Monate als Chef der Karlsruher Ermittlungsbehörde wurden zum traurigen Höhepunkt des RAF-Terrors: Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto wurde ermordet, Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer zunächst entführt und - nach der Geiselbefreiung von Mogadischu - ebenfalls getötet. Der in Heilbronn geborene Rebmann vertrat im Umgang mit der RAF stets eine harte Linie und galt als ein Befürworter schärferer Gesetze.

Artikel vom 22.04.2005