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FC Gütersloh: Ex-Präsident verurteilt

Dr. Jürgen Krämer soll 163 000 Euro Lohnsteuern nachzahlen


Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Es geht um Haftungsbescheide des Finanzamtes und um die Wahrheit. Seit der Pleite des alten FC Gütersloh (1999) streiten sich drei ehemalige Vorstandsmitglieder darum, wer die damals nicht abgeführte Lohnsteuer in Höhe von 319 000 Mark (163 000 Euro) bezahlen muss. Gestern verurteilte nun die 6. Zivilkammer des Landgerichts Bielefeld unter Vorsitz von Richter Dr. Reiner Ruhe den Ex-Präsidenten des FCG, Dr. Jürgen Krämer, zur Zahlung der Gesamtsumme.
Der hatte stets behauptet, seine früheren Kollegen, Dr. Karl Meis als zweiter Vorsitzender und Jürgen Ostkämper als Schatzmeister, müssten sich zu je einem Drittel beteiligen, weil das Finanzgericht in Münster alle drei als Gesamtschuldner bestimmt hatte. Die Richter des Landgerichtes sehen das anders und begründeten ihr Urteil: »Die Beweisaufnahme hat ergeben, dass der Ex-Schatzmeister Jürgen Ostkämper nur ein Strohmann war, und auch Karl Meis mit den Finanzen des Vereins nichts zu tun gehabt hatte. Das alleinige Sagen im Innenverhältnis des Clubs hatte der Präsident.«
Dr. Jürgen Krämer will das Urteil auf keinen Fall hinnehmen. »Ich werde in die Berufung gehen«, kündigte er an.

Artikel vom 22.04.2005