Bielefeld (WB/in). Im Gegensatz zum Außenhandel sehen die meist mittelständischen Großhandelsunternehmen in Ostwestfalen-Lippe die Erweiterung der Europäischen Union auch knapp ein Jahr danach eher skeptisch. Die Stimmung ist schlecht: Elmar Brok.
Dies erklärte der Geschäftsführer der OWL-Wirtschaftsvereinigung Großhandel-Außenhandel-Dienstleistungen, Leonhard Rode, am Rande einer Mitgliederversammlung in Bielefeld. Vor allem die der Bauwirtschaft zuliefernden Großhändler steckten in einer schweren Krise. Nach Ansicht des Bielefelder CDU-Europaparlamentariers Elmar Brok gehen viele Negativeinschätzungen auf eine allgemeine schlechte Grundstimmung in Deutschland zurück. Als Hauptvorteile der EU-Erweiterung erwähnte er bei seinem Vortrag auf der Mitgliederversammlung den Wegfall von Zöllen, die Senkung der Transaktionskosten, eine höhere Rechtssicherheit, die Vereinheitlichung von Standards und den Wegfall von Investitionshemmnissen. Durch die neue Freizügigkeit entstehende negative Folgen vor allem für den deutschen Arbeitsmarkt seien durch lange Übergangsfristen gemildert. Manche Belastung für heimische Unternehmen entstünde erst dadurch, dass die NRW-Landesregierung »EU-Gesetze nicht einfach Eins zu Eins umsetzt, sondern meist noch etwas oben drauf packt«. Brok sprach sich gleichwohl gegen eine »EU ohne Grenzen« aus: »Nach der vereinbarten Aufnahme von Rumänien und Bulgarien muss ein Schlussstrich gezogen werden.« Andere Länder wie die Türkei, »selbst wenn sie alle Aufnahmebedingungen erfüllt«, oder die Ukraïne sollten wirtschaftlich mit dem EU-Raum verbunden, aber nicht mehr politisch integriert werden. Die der OWL-Wirtschaftsvereinigung Großhandel- Außenhandel-Dienstleistungen angehörenden Unternehmen beliefern nach Angaben der Vorsitzenden Annette Küstermann vor allem den Bau-, Sanitär-, Stahl-, Fahrzeugteile-, Lebensmittel-, Tabak- und Zeitschriften-Einzelhandel in der Region. Die meisten Betriebe zählen etwa 40 bis 50 Mitarbeiter. Größtes Einzelmitglied ist die Bielefelder EK Großeinkauf eG.
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