Bayern nehmen sich in Bielefeld ein Beispiel an Chelsea
Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Das Ende einer Dienstreise. Pokalfinale erreicht, die Pflicht erfüllt -Êals der FC Bayern München nach einer ruhigen Nacht gestern Morgen OWL wieder verließ, da war der Auftritt bei Arminia Bielefeld schon abgehakt.
Statt dessen kreisten ein paar Gedanken darum, wie die günstige Situation in Meisterschaft und Pokal nun genutzt werden kann. Sechs Punkte Vorsprung vor dem FC Schalke sollen so schnell wie möglich zum Ligatitel führen. Und dann soll am 28. Mai mit dem Rivalen, der die Bayern schon zwei Mal in dieser Saison bezwungen hat, abgerechnet werden. »Wir dürfen uns nicht vom Erfolg in Bielefeld einlullen lassen. Vor der Reise nach Berlin wollen wir erst die Meisterschaft feiern«, sagte Kapitän Michael Ballack. Genau dann, und nur dann, so befand es Trainer Felix Magath, wäre der DFB-Pokalsieg der »krönende Abschluss dieser Saison«. Am Mittwoch konnten die unglücklichen Fußballprofis aus Bielefeld nachempfinden, wie sich die Bayern-Stars nach dem Champions League-Aus gegen den FC Chelsea London gefühlt hatten. Vom Ergebnis her waren die Münchener zwar dicht dran gewesen, der Erfolg gegen die effektiv spielenden Engländer war jedoch nie zum Greifen nahe. Ähnlich erging es dieses Mal den Ostwestfalen im Pokalhalbfinale. Auch sie hatten durchaus während des Spiels ihre Torchancen, eine Chance auf den Sieg hatten sie gegen eine nach dem Chelsea-Muster schnörkellos auftretende Bayern-Elf jedoch nie. »Die Abgeklärtheit der Bayern wirkte geradezu peinlich«, urteilte Arminias Ex-Manager Heribert Bruchhagen. »Das unterscheidet eben ein echtes Spitzenteam von einer guten Mannschaft«, meinte Torwart Oliver Kahn, der auf die Belastung »von sieben, acht Spielen in vierzehn Tagen« verwies: »Ein Spitzenteam ist eben in der Lage, auch nach dem Aus in der Champions League noch in Hannover und Bielefeld zu gewinnen.« Und wohl auch am 28. Mai gegen Schalke. Oliver Kahn jedenfalls ließ daran keinen Zweifel: »Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird es den Schalkern nicht ein drittes Mal gelingen, uns zu schlagen.« Wahrscheinlich behält der Torwart damit recht und in fünf Wochen in Berlin den DFB-Pokal in den Händen.
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