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Geierwally wird Landärztin

Christine Neubauer frischt erneut alten Heimatstoff auf

ARD, 20.15 Uhr: Das »Erste« setzt am Freitagabend wieder auf Christine Neubauer und bewährten Heimat-Stoff.

Als »Die Landärztin« schlüpft die beliebte Münchener Schauspielerin in eine Rolle, die vor 47 Jahren schon Marianne Koch Erfolg brachte. Die Geschichte: Johanna Lohmann aus München will die Landpraxis ihres verstorbenen Onkels übernehmen. Doch kaum im Dorf, kommt es dort zum Eklat. Bei der Ankunft in Großraming brettert die Ärztin mit ihrem alten Kleinbus in den Zaun von Großbauer Leo Bergmeier - weil sie einem kleinen Hund ausweichen musste.
Außer Sachschaden ist zwar nichts passiert, doch die »Visitenkarte«, die Johanna bei ihrer Ankunft hinterlässt, kommt bei den misstrauischen Bewohnern nicht gut an. Die neue Landärztin ist bei ihnen sofort »unten durch«: Erstens, weil sie einen »Herrn Doktor« erwartet hatten. Und zweitens, weil diese Frau - wenn auch nach dem Tod ihres Mannes - allein erziehende Mutter ist. Das passt nicht ins Bild.
Schon in den ersten Tagen bleiben die Patienten aus. Was Johanna aber als Ärztin kann, beweist sie, als ihr Sohn Max und zwei weitere Kinder im Kindergarten schwere Vergiftungen erleiden.
Man habe den Filmstoff modernisiert, sagt Hans Wolfgang Jurgan von der für die neue »Landärztin« verantwortliche ARD-Filmtochter Degeto. Zwar siedele Neubauer, wie damals Marianne Koch, als Ärztin aus der Großstadt ins bayerische Dorf um. Dass aber die allein erziehende Mutter ihren kleinen Sohn mitnimmt, dies »wäre 1958 nicht möglich gewesen«, meint Jurgan.
Der Drehbuchautor des ersten Filmes, Kurt Wilhelm, lieferte auch die Vorlage für das neue Stück, in dem neben Neubauer weitere namhafte Schauspieler wie Francis Fulton-Smith, Johanna von Koczian, Saskia Vester und August Schmölzer mitwirken.
Für Neubauer ist »Die Landärztin« bereits die zweite Neuverfilmung in diesem Jahr. Mit der »Geierwally« (Regie führte ebenfalls Peter Sämann) lockte die Münchnerin im Januar für die ARD beachtliche 7,5 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.

Artikel vom 22.04.2005